Das nächste Auswärtsmatch führt die Elf von Werner Löberbauer in den Süden Salzburgs zum aktuellen Leader der Tabelle. Gegen den USK Anif wartet ein schweres Spiel mit ungewissem Ausgang.
Jünger, bescheidener, erfolgreicher
Nachdem die letzte Saison auf einem für die Anifer unbefriedigenden dritten Platz abgeschlossen wurde, kam im Sommer die große Wende. Mehr als ein Duzend Spieler verließen den Verein, der Prominenteste unter ihnen ist Andi Schrott, der nun von der Bundesliga-Tabellenspitze lacht. Viele junge Spieler kamen dafür neu an Bord, vor allem beim SV Seekirchen bediente man sich reichlich. Im Ergebnis der Teamentwicklung ging das Durchschnittsalter auf unter 22 Jahre zurück, mit Aleksandar Simic steht sogar ein Anifer „Eigengewächs“ im erweiterten U19-Teamkader. Trotzdem wurden die Erwartungen an die neue Saison heruntergeschraubt – ein Mitmischen bei den Topteams ist zwar noch erwünscht, aber nicht mehr zwingende Voraussetzung. Umso mehr musste sich Trainer Thomas Hofer zuletzt die Augen reiben, als er sich die Tabelle anschaute: Anif verdrängte Wattens vom Platz an der Sonne. Möglicherweise nur eine Momentaufnahme, aber trotzdem Beleg für die nach wie vor vorhandene Qualität im Kader der Salzburger.
Besser als gedacht
Bis auf zwei Auswärtspartien schrieb Anif bisher in jedem Spiel mit vollen drei Punkten an – manchmal auch nur mit Glück, wie zum Beispiel in St. Johann, als Florian Leitner erst in der Nachspielzeit zum 1:0 traf. Nur in Bregenz und Wattens setzte es bisher zwei Niederlagen. Zuletzt fügte man der heuer arg gebeutelten Austria Salzburg die vierte Niederlage in Folge zu. Dank der violetten Schützenhilfe beim 3:1-Auswärtssieg übernahm Anif wieder die Tabellenführung. Dazu macht die Hofer-Elf mit den bisher 33 erzielten Toren von sich reden, kein Team netzte heuer öfter ein. Dementsprechend zahlreich vertreten sind die Gastgeber auch in der Torschützenstatistik, wo Elvis Ozegovic (sechs), Raimund Friedl und Michael Perlak (jeweils fünf Treffer) die erfolgreichsten Anifer sind. Anders als bei manchem anderen Spitzenteam sind die erzielten Tore im Kader breit gefächert, was die Torgefährlichkeit der Flachgauer unterstreicht.
Problematisches Verhältnis
Besonders gute Erinnerungen dürfte niemand aus dem schwarz-grünen Lager an die Salzburger haben. Dem bisher einzigen Sieg (3:1 im September 2009) stehen ein Remis und zwei Niederlagen gegenüber. Heuer überzeugte Anif durch Leistungen auf kontinuierlich gutem Niveau – ungewöhnlich für eine neu zusammengewürfelte Mannschaft. Auch die bisherigen zwei Niederlagen hätten sich mit etwas Glück noch zu Gunsten der Salzburger wenden können. Das gezeigte hohe Tempo dieser Mannschaft wird die Kondition der Jungwackerianer auf eine harte Probe stellen. Die Spielstärke der Gastgeber macht sich auch mit der Führung in der Fairplay-Wertung bemerkbar – kein Team in der Liga konnte sich bisher ohne Hilfe von Fouls so gut in Szene setzen.
Hilfe „von oben“
Nicht spielberechtigt sein wird Marco Köfler, der seine Gelb-Rot-Sperre aus dem Pinzgau-Heimspiel absitzen muss. Unterstützung dürfte Werner Löberbauer dafür von Walter Kogler erhalten, der die Länderspielpause erneut zur Vermittlung von Spielpraxis für den einen oder anderen Spieler aus dem Bundesliga-Kader nützen dürfte. Es wird sich also ein qualitativ hochwertiges Team auf dem Weg in Richtung Salzburger Land machen. Wer sich eine Woche vor dem Bundesliga-Schlagerspiel in Wals-Siezenheim bereits ein wenig in Stimmung bringen möchte, hat dazu schon am Samstagnachmittag Gelegenheit. Auch die Jungwackerianer freuen sich immer über Unterstützung fern der Heimat.
Spieldaten:
Regionalliga West, 12. Runde
Samstag, 8. Oktober 2011, 15:30 Uhr
USK Leube Anif – FC Wacker Innsbruck II
Sportzentrum Anif
SR Yurdal Demirel
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