Knapp zehn Minuten lief für Wacker Innsbruck II alles nach Plan – eine 1:0-Führung stand zu Buche, Wacker spielte auf’s 2:0, doch plötzlich kam alles anders: Eine schwere Verletzung von Rupert Wildauer brachte Wacker völlig aus dem Konzept. Das Heimteam vergaß, Fußball zu spielen und verschenkte das Spiel noch knapp, aber verdient mit 1:2.
Zehn starke Minuten
Ein frostiger und regnerischer Tivoli W1 erwartete etwa 200 Zuschauer am vergangenen Sonntag. Die in blau spielenden Gäste aus Sankt Johann duellierten sich mit dem FC Wacker Innsbruck II um die sprichwörtliche goldene Ananas – beide Teams standen irgendwo im Mittelfeld der Regionalliga West. Trotzdem startete Wacker Innsbruck mit Marco Kofler, der in der Innenverteidigung sein Comeback feierte, stark in die Partie. Samuel Krismer setzte sich über links durch, schlug einen Haken nach innen und traf ins kurze Eck zum 1:0 (3.). Die Gäste standen tief in der Verteidigung und hatten Glück, dass es bei einem Ein-Tor-Rückstand blieb, als Alexander Fröschl von der Strafraumgrenze nur knapp drüber schoss (9.).
Eine Verletzung bringt die Wende
Ein Zweikampf, ein Schrei und ein verdrehtes Knie brachte die Wende im Match: Rupert Wildauer blieb bei einem Duell im Mittelfeld im Rasen hängen und zog sich dabei einen Kreuzbandriss zu. Wacker war geschockt und ließ die Gäste plötzlich nach Belieben gewähren. Chancen aus dem Spiel blieben zunächst Mangelware, die Salzburger kamen jedoch langsam besser ins Spiel. Nach Stanglpass von Lelic hatte Alan in Minute 38 die erste Riesenchance zum Ausgleich. Wacker konnte sich mit Glück und Verstand aber doch noch mit einem knappen 1:0 in die Pause retten.
Wacker verschenkt drei Punkte
Zur Pause brachte Wacker Innsbruck Mladen Kaloperovic für den sicheren und beschwerdefeien Marco Kofler – Sankt Johann konterte mit der Hereinnahme von Ex-Profi Erwin Keil. Nun war endgültig Feuer am Wackerdach: Immer wieder kamen die Gäste über Lelic gefährlich vors Wackertor, zunächst stand die schwarz-grüne Viererkette jedoch noch sicher. Zwei individuelle Fehler ließen die Partie dann kippen: Eine direkte Ecke landete vor den Füßen von Florian Toplitsch auf der Linie. Die Rettungstat des Wacker-Spielmachers schlug kapital fehl: Seidl bekam den Ball auf den Rücken geschossen, der abgefälschte Ball kullerte daraufhin über die Linie zum 1:1 (65.). Nur Minuten später leistete sich auch der sonst starke Torhüter Martin Siding eine künstlerische Pause: Krimbacher verlängerte einen Abschlag von Goalie Reiter – Martin Siding stand einige Meter zu weit vorne, reagierte etwas verzögert und landete gemeinsam mit dem Ball im Tor zum 1:2 (69.). Dass Wacker ob dieser katastrophalen vier Minuten im Anschluss nicht mehr Tritt fassen konnte, überraschte niemanden am Tivoli W1. Einzig Alexander Fröschl hatte in Minute 80 bei einem abgerissenen Linksschuss noch eine zählbare Ausgleichschance. Auf der anderen Seite bewahrte der wieder erwachte Martin Siding sein Team bei Kontermöglichkeiten der Gäste vor weiteren Gegentreffern.
Der Antilauf von Wacker II geht weiter – auch gegen TSV Sankt Johann konnte Wacker keine Punkte mitnehmen und muss nun zusätzlich noch den längeren Ausfall von Talent Rupert Wildauer verdauen. Das Saisonende naht Gott sei Dank bald, Platz sieben in der Regionalliga-Tabelle wackelt langsam doch beträchtlich.
Spieldaten:
FC Wacker Innsbruck II – TSV St. Johann 1:2 (1:0)
Tivoli W1, 200 Zuschauer
Schiedsrichter: Feuerle
FC Wacker Innsbruck: Siding; Wildauer (10. Nitzlnader), Hafner, Kofler (45. Kaloperovic), Jamnig; Wernitznig, Toplitsch, Nimmervoll, Fröschl; Krismer (73. Gstrein), Hinterseer
TSV St. Johann: Reiter; Sahin, Hupf, Thaler, Eder; Lelic (62. Buchacher), Alan (45. Keil), Seidl, Maier (78. Resch), Leitner; Krimbacher
Torfolge: 1:0 Krismer (3.), 1:1 Seidl (65.), 1:2 Krimbacher (69.)
Verwarnungen: Kaloperovic, Nitzlnader; Lelic, Maier, Resch
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