Trotz der bisherigen weißen Weste gegen Mattersburg, es wurden alle Spiele gewonnen, war es von der Statistik her heute vollkommen offen. Während der FC Wacker Innsbruck im Frühjahr auswärts nie verloren hat, verwandelte die Lederer Elf das Pappelstadion in eine Festung, den Gästen wurden in allen Heimspielen drei Punkte verweigert.
Kein Tiki-Taka auf beiden Seiten
Harald Planer kam heute noch einmal im Genuss von Beginn an zu spielen, da sich die Nummer Eins Pascal Grünwald eine Bauchmuskelzerrung zugezogen hatte. Da Harald Pichler nach seiner Gelbsperre wieder zur Verfügung stand und die linken Außenposition in der Verteidigung übernahm, spielte Alex Hauser im linken Mittelfeld.
Gleich zu Beginn zeigte sich, dass Carlos Merino recht behalten sollte. Die Burgenländer versuchten den weiten Ball.
Nach wenigen Minuten schon durften die Grün-Weißen ein kleines Jubiläum feiern: Ilsanker holte sich bei einem Foul an Perstaller die 100. Gelbe Karte für sein Team in dieser Saison. Die Mattersburger gingen gleich mit viel Tempo und aggressivem Pressing ins Spiel, womit sie den Spielfluss der Innsbrucker immer wieder unterbrechen konnten. Die erste Chance in der Partei hatte trotzdem Wacker, als in der 9. Minute Miran Burgic nach einem Idealpass von Thomas Bergmann nur Zentimeter am Tor vorbeizog. Die spielerische Überlegenheit der Gäste zeigte sich mit Fortdauer des Spieles immer mehr, die Hausherren waren meist nur mehr über Standards gefährlich. Das änderte sich nach einer halben Stunde grundlegend: Der Tiroler Traditionsverein wurde von Naumoski und Co in der eigenen Hälfte eingeschnürt. Vor allem die langen Spieler sorgten bei Standards für viel Unruhe in der wackeren Abwehr. Dies war jedoch nicht von langer Dauer Die letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit schienen beide Mannschaften vor allem auf Sicherheit zu spielen, Chancen waren absolute Mangelware.
Doppelschlag zu Beginn der zweiten Halbzeit
Gerade aus der Kabine gekommen, lösten sich die Träume des Innsbrucker Teams von Europa schnell in Luft auf. In der 48. Minuten wurde Spuller perfekt bedient und zog von rechts allein auf Torhüter Planer zu. Dieser war beim Schuss des Matterburgers chancenlos. Nun war die Mannschaft von Walter Kogler gefordert, das Spiel zu machen und die Partie noch zu drehen. Und die Innsbrucker schienen auf dem richtigen Weg, in der 53.Minute kam Perstaller nach Idealpass von Merino fast zu einer hochprozentigen Torchance. Im Gegenzug stießen die Mattersburger schnell vor, Bürger konnte von Dakovic nicht gestoppt werden und erzielte aus gut 25 Metern das 2:0.
Damit war der vierte Sieg im vierten Spiel gegen die Burgenländer in weite Ferne gerückt. Die Hereinnahme von Andi Bammer 30 Minuten vor Schluss gab die weitere Marschrichtung vor: die Innsbrucker versuchten auf den Anschlusstreffer zu drücken, während die Burgenländer aus einer gesicherten Abwehr heraus versuchten, über schnelle Konter zur endgültigen Entscheidung zu kommen. Gegen den Mattersburger schien Wacker Innsbruck heute kein Rezept zu finden, zu kompakt standen Malic und Co. Bis zu einem Freistoß in der 73. Minute, als Carlos Merino das 2:1 aus gut 30 Metern erzielte. Der Anschlusstreffer war wie ein Initialzündung für die Mannschaft: Es wurde nun mit vollem Elan nach vorne gespielt und Franz Lederer reagierte auf dieses Offensivspiel und verstärkte die Defensive. Doch der Wacker Express begann in den letzten Minuten der Partie noch einmal so richtig ins Rollen, die Chancen mehrten sich und der Druck der wackeren Elf nahm immer mehr zu. Bei einer Ecke in der letzten Minute kam auch Harald Planer in den Strafraum der Mattersburger mit.
Alle Bemühungen blieben leider unbelohnt und der FC Wacker Innsbruck musste erstmals in dieser Saison gegen Matterburg Punkte abgeben.
SC Mattersburg – FC Wacker Innsbruck 2:1
Pappelstadion
Schiedsrichter: Eisner
SV Mattersburg: Borenitsch – Farkas (85. Salamon), Malic, Pöllhuber, Spuller – Ilsanker (33. Seidl) – Höller, Naumoski, Rath, Gartner (79. Palov) – Bürger
FC Wacker Innbruck: Planer – Dakovic (86. Öbster), Bea, Svejnoha, Pichler – Abraham – Bergmann (59. Bammer), Merino, Perstaller, Hauser (64. Schreter) – Burgic
Gelbe Karten: 5. Ilsanker, 27. Naumoski, 72. Seidl, 92. Höller; 17. Hauser, 24. Planer
Tore: 48 Spuller, 53. Bürger; 73. Merino