Alles sah am Sonntag am Tivoli W1 nach einer Zitterpartie aus: Zur Pause stand es 0:0, Wacker konnte trotz optischer Überlegenheit bis dahin kaum zwingende Torchancen herausspielen. Aber als die Nummer 16 den Rasen betrat, schien dem FC Wacker Innsbruck plötzlich auch spielerisch die Sonne: Mit zwei Toren und einem Assist in 45 Minuten zeigte Manuel Gstrein gewaltig auf und zerlegte den SV Seekirchen im Zusammenspiel mit Flügelflitzer Christopher Wernitznig am Ende glatt mit 4:0.
Gefahr nur bei Standards
Die Sonne lachte über dem überraschend gut gepflegten Rasen des Tivoli W1, Wacker II spielte zum Frühjahrsauftakt gegen Abstiegskandidaten SV Seekirchen. Die etwa 150 Zuschauer waren sich einig: Drei Punkten mussten her, zumal Wacker Innsbruck auf einige Verstärkungen aus dem Profikader zurückgriff und Seekirchen noch beim Aufwärmen einen weiteren Ausfall verkraften musste. So leicht ging’s dann doch nicht: In Hälfte eins biss sich das junge Heimteam die Zähne am Seekirchner Abwehrbeton aus. Die Gäste spielten ihre körperliche Überlegenheit in den Zweikämpfen aus und ließen Torchancen nur bei Standardsituationen zu, konnten aber mit Glück und Können das 0:0 in die Pause retten. Florian Toplitsch und Alexander Fröschl verzeichneten die einzigen nennenswerten Möglichkeiten auf Seiten des FCW, für die Gäste stand in Sachen Torchancen eine glatte Null.
Frischer Wind kommt ins Spiel
Zur Pause tat sich dann Einiges: Das Schiedsrichtertrio stellte auf neue Trikots um, um die Unterscheidung zum Schwarz-Grün des FC Wacker Innsbruck zu erleichtern; gleichzeitig wechselte Wacker II Trainer Roland Ortner und brachte den offensiveren Manuel Gstrein für Alexander Hauser. Sofort war mehr Elan im Wackerspiel, ein Tor lag in der Luft. In Minute 51 gab es die erste Großchance für Wacker: Manuel Gstrein legte quer für den ungedeckten Christopher Wernitznig, der den Ball am Sechzehner aber nur rasierte und keinen gefährlichen Schuss zu Stande brachte. Zwei Minuten später gab es die gleiche Szene wieder zu bewundern: Gstrein tankte sich rechts durch, legte quer und diesmal war der Kärntner am linken Flügel hellwach. Wernitznig schlug einen Haken und schlenzte den Ball sehenswert ins lange Eck – das erlösende 1:0 war gefallen.
Wacker legt nach
Auch nach der verdienten Führung gab Wacker das Heft nicht aus der Hand und wollte mehr. Dass Seekirchen nun selbst erste zaghafte Offensivbemühungen lancierte, spielte nur weitere Trümpfe in die Innsbrucker Hände. Folgerichtig traf Wernitznig nur wenig später nach Toplitsch-Vorlage aus einem wunderschön vorgetragenen Konter nach Balleroberung im Mittelfeld zum 2:0 (62.). Knapp vor Schluss belohnte sich dann noch Superjoker Manuel Gstrein mit eigenen Treffern: Zunächst erkämpfte er sich den Ball am Sechzehner und traf mit Mithilfe des Seekirchner Schlussmanns aus der Distanz zum 3:0 (79.), dann nützte er einen Zuckerpass von Thomas Grumser und verwertete mit einem Lupfer sicher zum Endstand von 4:0. Dass in der Schlussminute Florian Toplitsch im Konter wohl zu Unrecht wegen Abseits zurückgepfiffen wurde, störte kaum einen mehr – auch der sonst so kritische Trainer Roland Ortner fand im Anschluss nur lobende Worte für die Leistung seines Teams.
Mit dem glatten 4:0-Sieg gegen den SV Seekirchen überholt der FC Wacker Innsbruck II nach der ersten Frühjahrsrunde den FC Kufstein und springt auf Platz fünf der Regionalliga-Tabelle. In den nächsten Runden gegen Anif und die Altach Amateure wird das junge Wackerteam beweisen müssen, wohin der Weg geht – ein Platz im gesicherten Mittelfeld oder ist es gar noch möglich, die Großen ein wenig zu ärgern?
Spieldaten:
FC Wacker Innsbruck II – SV Seekirchen 4:0 (0:0)
Tivoli W1, 150 Zuschauer
Schiedsrichter: Demirel
Torfolge: 1:0 Wernitznig (53.), 2:0 Wernitznig (62.), 3:0 Gstrein (79.), 4:0 Gstrein (83.)
FC Wacker Innsbruck: Schumacher; Hauser (45. Gstrein), Kaloperovic, Hafner, Bergmann; Köfler, Toplitsch, Grumser, Wernitznig (77. Jamnig); Gilewicz (77. Cihak), Fröschl
SV Seekirchen: Posch; Mooser (68. Mayr), Ettlmayr, Vucur, Kirchnberger; F. Hofmann (79. Stauber), Yüksel, Aigner, Blötzeneder, Fabian; Kober (1. L. Hofmann)
Verwarnungen: Kaloperovic, Hafner, Wernitznig, Fröschl; F. Hofmann, Yüksel
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