Mit einem 2:3-Auswärtssieg im Osten Innsbrucks stürmte die junge Garde des FC Wacker Innsbruck an die Spitze der Regionalliga West. Auch ohne Verstärkung aus dem Profikader zeigte sich Wacker beim Feierabend-Kick um die Tabellenführung klar überlegen und wackelte nur gegen Ende hin, als die Konzentration ein wenig nachgelassen hatte.
Ein Auftakt nach Maß
Gut vier Minuten war das Spiel alt, als Simon Zangerl die schwarz-grünen Gäste beim Stadtrivalen Reichenau vor 300 Zuschauer in Führung schoss. Florian Toplitsch war es, der mit einem schönen Steilpass Simon Zangerl in Position brachte, dieser behielt die Nerven und traf mit einem überlegten Flachschuss ins lange Eck zum 0:1 (5.). Der überfallsartige Beginn des FC Wacker ging noch weiter: Hubert Ganner per Kopf und abermals Simon Zangerl hätten das zweite Tor für Wacker erzielen können, hatten jedoch jeweils Pech im Abschluss. Nach den ersten fünfzehn Minuten verschob sich die Partie bei unverändert hohem Tempo mehr ins Mittelfeld, die SVG Reichenau kam etwas besser ins Spiel, kam jedoch zu keinen nennenswerten Torchancen.
Grumser, immer wieder Grumser
Ein wichtiges Ass im Ärmel hat Wacker II immer in der Hinterhand: Kapitän Thomas Grumser verwandelt jeden Freistoß in der gegnerischen Hälfte in akute Torgefahr. Dies hatte Niklas Lercher, einer von vier Ex-Wackerianern im Reichenau-Dress an diesem Tage, wohl kurz vergessen, als er Benjamin Schaber an der Strafraumgrenze umsenste und einen Freistoß in gefährlicher Position riskierte. Thomas Grumser sah, dass die Reichenauer Viermann-Mauer nicht optimal positioniert war und traf genau in die Lücke – ein unhaltbarer Strich ins Kreuzeck bedeutete das 0:2 für den FC Wacker Innsbruck und eine Vorentscheidung im Spiel (36.). Mit einem verdienten 0:2 ging es auch in die Pause, Wacker hatte den Gegner zu diesem Zeitpunkt klar im Griff. Mit Wiederanpfiff zeigte sich das Heimteam engagierter und verschaffte sich mit einigen härteren Einstiegen Respekt beim Gegner. Wacker zeigte sich beeindruckt, traf aber dennoch aus einem Konter noch einmal durch Florian Toplitsch die Stange (61.).
Eine heiße Endphase
Minute 73 brachte plötzlich wieder Feuer ins Spiel: Ein Freistoß der Reichenauer landete mehrmals abgefälscht vor den Füßen von Goalgetter Karahasanovic, der den Ball vom Sechzehner mit einem Schlenzer ins Kreuzeck zum 1:2 beförderte. Die Reichenau war wieder im Spiel und versuchte mit Leidenschaft und der zweiten Luft noch den Ausgleich zu erzwingen. Auch eine gelb-rote Karte für Ex-Wackerianer Daniel Einkemmer nach Foul an Matthias Gebauer (79.) tat dem Kampfgeist des Heimteams keinen Abbruch. Wacker brauchte dann sogar noch Glück, als eine Reichenauer Ecke an die Stange klatschte und der Reichenauer Abwehrriese Mader den Abpraller verfehlte und stattdessen selbst unliebsame Bekanntschaft mit dem Aluminium machte. Im Gegenzug machte hingegen der starke Simon Nimmervoll nach Toplitsch-Flanke per Kopf alles klar: Sein Köpfler ins lange Eck bedeutete das 1:3 (87.) – dass ein Elfmetergeschenk dem Heimteam in der Schlussminute noch den Anschlusstreffer bescherte, war dann reine Ergebniskosmetik.
Ein überzeugender Auftritt in der Reichenau brachte dem FC Wacker Innsbruck II die Tabellenführung in der Regionalliga West. Bereits am kommenden Sonntag geht es für Roland Ortners Team aber weiter in der Meisterschaft – dann gastiert die WSG Wattens ab 17:30 am Tivoli W1 und wieder dürften zahlreiche Ex-Wackerianer im Gästetrikot einlaufen und ihren Nachfolgern in Schwarz-Grün das Leben schwer machen.
Spieldaten:
SVG Reichenau – FC Wacker Innsbruck II 2:3 (0:2)
Sportplatz Reichenau, 300 Zuschauer
Schiedsrichter: Daxauer
SVG Reichenau: Hörtnagl; Oberortner, Mader, Stastny, Einkemmer; Lebeda, Duran (45. Steinlechner), Lercher (70. Grlic), Nazli (85. Pichler); Lanziner, Karahasanovic
FC Wacker Innsbruck II: Siding; Jamnig, Kaloperovic, Ganner, Cihak; Nimmervoll, Grumser, Schaber, Wildauer; Toplitsch, Zangerl
Torfolge: 0:1 Zangerl (5.), 0:2 Grumser (36.), 1:2 Karahasanovic (73.), 1:3 Nimmervoll (87.), 2:3 Karahasanovic (90.)
Verwarnungen: Karahasanovic, Lebeda, Stastny; Wildauer, Kaloperovic, Schaber
Gelb-Rot: Einkemmer (79.)
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