Skip to main content








IIer Teams

Union erkämpft sich einen Punkt gegen Wacker Innsbruck II

Thomas Grumser konnte auf dem engen Platz sein Spiel auch nicht voll entfalten

Zur Einweihung der neuen Tribüne am Fenner-Areal, die passenderweise genau vor die einzige Anzeigetafel am Platz gestellt wurde, präsentierte sich der Tiroler Aufsteiger in die Regionalliga West, Union Innsbruck, von seiner kämpferischen Seite. Am engen und holprigen Platz im Herzen Innsbrucks fand Wacker II nicht ausreichend spielerische Mittel, um gegen die aggressiv eingestellten Stadtrivalen drei Punkte ins Tivoli zu entführen.

Nervöser Beginn

Ganze 300 Zuschauer lockten die blau-weißen Innsbrucker zur Rückkehr in die Regionalliga West auf den neu gestalteten Sportplatz Fennerareal. Wie erwartet versuchte Wacker Innsbruck, sich mit spielerischen Mitteln ein Übergewicht zu verschaffen, scheiterte jedoch am kämpferischen Heimteam. Bereits in Minute eins machte Union-Außenspieler Thomas Unterpertinger die Linie klar, als er  Alexander Fröschl ohne Rücksicht auf Verluste mit zwei gestreckten Beinen niedersenste und dabei auch noch ohne Verwarnung von Schiedsrichter Et davonkam. Wacker erspielte sich dennoch eine Vielzahl kleinerer Möglichkeiten, die jedoch wegen starker Abwehrtaten von Union-Goalie Ndybisi und Abwehrriese Waldy zunächst keinen Treffer einbrachten.

Effizientes Heimteam

Während Wacker mit kurzen Pässen und technisch ansprechendem Fussball sein Glück versuchte, setzte Union auf die am Fennerplatz bekannt starken Mittel: lange Bälle und aggressives Pressing. Der erste Fehler der Wackerdefensive brachte Union-Neuzugang Milenkovic an den Ball, der kurz antrat und Wacker-Schlussmann Schumacher im zweiten Versuch zum 1:0 überwand (15.). Zum Ausgleich brauchte Wacker an diesem Tag eine Standardsituation, zu wenig ging aus dem Spiel. Thomas Grumser brachte die erste Ecke für Wacker zur Mitte, Benjamin Schaber verlängerte mit dem Hinterkopf ins lange Eck zum 1:1 (26.). Die Schwarz-Grünen taten sich nun etwas leichter im Spiel nach vorne, kamen jedoch gegen die dicht gestaffelte Union-Abwehr kaum zu echten Chancen. Leichter hatte es das Heimteam, das auf Konter setzte und über Todorovic und Milenkovic immer wieder gefährlich wurde. Ein Spiegelbild der Partie führte zur erneuten Führung für die Heimelf: Todorovic setzte sich am linken Flügel durch, brachte einen Stanglpass irgendwie durch viele gegnerische Beine zur Mitte und Milenkovic stellte mit seinem zweiten Treffer auf 2:1 (42.). Diesen knappen Vorsprung brachten die Hausherren schließlich mit einer Portion Glück und zahlreichen Ermahnungen wegen Spielverzögerung in die Halbzeitpause, da Thomas Grumser, Lukas Hinterseer und Benjamin Schaber ihre Möglichkeiten zum erneuten Ausgleich nicht nutzen konnten.

Die Zeit verrinnt

Die Puasenansprache von Trainer Roland Ortner änderte wenig am Spiel von Wacker Innsbruck II: Spielerisch dominant endete die wackere Überlegenheit am gegnerischen Strafraum, echte Möglichkeiten zum Torerfolg bleiben Mangelware. Minute um Minute verging, ehe ein Fehler von Wacker-Kapitän Thomas Grumser zum Weckruf für Wacker II wurde. Völlig unbedrängt brachte der sonst extrem ballsichere Routinier am eigenen Sechzehner einen Gegenspieler an den Ball und musste zu einem taktischen Foul knapp außerhalb des Strafraums greifen. Grumser sah Gelb, Todorovic setzte den fälligen Freistoß nur knapp am Tor vorbei. Für Wacker ein Weckruf: Plötzlich war mehr Leidenschaft im Spiel nach vorne zu spüren und Wacker drückte auf späte Tore.

Heiße Endphase und verdienter Ausgleich

Die letzten 25 Spiel Minuten hatten es in sich: Wacker drückte aufs Gaspedal und Union wurde zunehmend nervös. Am Spielfeld wurden die Fouls wieder hart wie zu Beginn der Partie, am Rande des Spielfeldes wurden die Zwischenrufe der Ordner gegen den Schiedsrichter untergriffiger und die Gesichter im improvisierten VIP-Club angespannter. Den ersten Sitzer erspielte sich Wacker in Minute 67 über den rechten Flügel, wo Harald Cihak durchstartete, die Flanke über den relativ kleinen Torwart Ndybisi hinweg zur Mitte brachte, wo unbedrängt Lukas Hinterseer und Benjamin Pranter lauerten. Zwei freie Stürmer waren in dieser Situation jedoch einer zu viel: Der Wackersturm behinderte sich gegenseitig, sodass Ndybisi doch noch irgendwie klären konnte. In Minute 71 war es wieder eine Standardsituation, die Wacker den Ausgleich ermöglichte: Thomas Grumser brachte den Ball zur Mitte, Ndybisi ließ den Ball durch und aus dem Getümmel traf wieder einmal Simon Zangerl zum 2:2. Es brannte nun lichterloh bei der Union, Wacker hatte nur keinen echten Torjäger, der die vielen Halbchancen eiskalt ausnützte. Auch eine korrekte gelb-rote Karte für Erdogan (83.) änderte nichts daran: Wacker nahm nur einen Punkt vom Fennerareal mit. Auch weil es Simon Zangerl nach einem Grumser-Lochpass verabsäumte, in der Nachspielzeit noch zum Helden des Spiels zu werden.

Eine bissige Abwehr und ein eiskalter Sturm waren die Erfolgsrezepte der Innsbrucker Union gegen FC Wacker Innsbruck II, die für einen Punktegewinn ausreichten. Wacker fand erst in der letzten halben Stunde richtig ins Spiel und hätte genug Möglichkeiten gehabt, mit drei Punkten in die neue Saison zu starten; nach zweimaligem Rückstand darf man aber wohl auch mit einem entführten Punkt zufrieden sein. Beim Rückspiel gegen Union im Frühjahr werden die Karten neu gemischt und Wacker II kann auf dem großen, gepflegten Grün des Tivoli W1 seinen starken Kombinationsfussball als zusätzliche Trumpfkarte ausspielen.

Spieldaten:

Union Innsbruck – FC Wacker Innsbruck II 2:2 (2:1)
Sportplatz Fennerkaserne, 300 Zuschauer
Schiedsrichter: Et

Union Innsbruck: Ndybisi; Winterle, Waldy, Ünlü, M. Unterpertinger (88. Wechner); Er, Todorovic, Erdogan, Th. Unterpetinger (9. Pohl); Trailovic (67. Lener), Milenkovic

FC Wacker Innsbruck: Schumacher; Köfler, Kaloperovic, Ganner (64. Nimmervoll), Cihak; Fröschl (58. Toplitsch), Schaber, Grumser, Zangerl; Pranter, Hinterseer

Torfolge: 1:0 Milenkovic (15.), 1:1 Schaber (26.), 2:1 Milenkovic (42.), 2:2 Zangerl (71.)

Verwarnungen: Ünlü, Trailovic bzw. Grumser, Cihak

Gelb-Rot: Erdogan (83.)

{authorinfo}

Skip to content