Zum Abschluss eines perfekten Wochenendes für den FC Wacker Innsbruck zeigte auch noch Wackers junge Garde am Tivoli W1 ihr großes Können: Der Abstiegskandidat SC Schwaz wurde völlig verdient mit 5:0 vom Platz geschossen und muss sich nun wohl auf die kommende Saison in der Tiroler Liga vorbereiten.
Schwarz-grünes Blut im Schwazer Dress
Ein Wiedersehen mit alten Bekannten gab es vor Anpfiff: Harald Schroll und Christian Kellner streiften sich die blau-weißen Schwazer Trikots über – mit Stefan Rapp nahm zusätzlich ein dritter Spieler der erfolgreichen SPG Wattens/Wacker-Mannschaft auf der Trainerbank der Gäste Platz. Vor etwa 250 Zuschauern zeigte Wacker Innsbruck von der ersten Minute an, wer der Herr am Tivoli ist. Gepflegtes Kurzpassspiel, Zug zum Tor und starkes Stellungsspiel – Trainervulkan Roland Ortner hatte diesmal überraschend wenig am Spiel seiner Truppe auszusetzen. Erste Torchancen waren die logische Folge und folgerichtig ging Wacker auch bereits früh in Führung: Alexander Fröschl nützte eine Vorlage von Benjamin Pranter zum 1:0 (7.). Schwaz spielte zwar bemüht nach vorne, stand jedoch gegen die starke Leistung aller Mannschaftsteile des FC Wacker auf verlorenem Posten.
Wacker spielt den Gegner an die Wand
Weiter ging´s im Vorwärtsgang: Ein langer Ball auf Benjamin Pranter, schöne Flanke zur Mitte – Simon Zangerl ist zur Stelle und schon führt das Heimteam mit 2:0 (18.). Pech hatte hingegen Thomas Grumser: Seinen Freistoß verlängerte der Harald Schroll im Schwazer Dress an die Querlatte (26.). Sekunden später erzitterte das Schwazer Tor nach einem Solo von Florian Toplitsch erneut, sein platzierter Schuss auf das kurze Eck prallte von der Stange ins Torout. In der 28. Minute war es dann Innenverteidiger David Egger, der einen Stanglpass von Benjamin Pranter zur Ecke ablenkte und so den Rückstand für sein Team noch halbwegs in Grenzen hielt.
Ein Doppelschlag zur endgültigen Entscheidung
Mittelstürmer Benjamin Pranter war an diesem Tag einfach nicht zu halten. Bei einem schnellen Antritt über links ließ er zwei Gegenspieler stehen, lupfte den Ball elegant über den Schwazer Torhüter und überließ Florian Toplitsch die Ehre auf 3:0 zu stellen (34.). Vom Anstoß weg landete das Leder wieder vor seinen Füßen, einen platzierten Schuss ins lange Eck später war Wacker mit vier Toren in Front (36.). Wacker dominierte nach Belieben, aus dem starken Kollektiv sind jedoch vor allem die kreativen Offensivkräfte Florian Toplitsch, Benjamin Pranter (siehe Bild) und Simon Zangerl hervorzuheben, die in zahlreichen schnellen Kombinationen die Schwazer Verteidigung alt aussehen ließen. Mit Einsetzen eines Regengusses verließen moralisch gebrochene Schwazer und euphorische Innsbrucker den Tivoli W1.
Plötzlich regiert die Härte
Mit Wiederanpfiff ließ Wacker Innsbruck II Gnade walten, nahm das Tempo aus dem Spiel und beschränkte sich auf die Verwaltung des Vorsprunges. Die Schwazer Gäste versuchten mit Härte zurück ins Spiel zu kommen und wurden erhört: Wacker zog nicht zurück, sondern nahm den Kampf an, sodass am Ende in Summe sieben Verwarnungen auf beiden Seiten zu Buche standen; alte Verdächtige wie Harald Schroll und Christian Kellern natürlich inklusive. Gespielt wurde phasenweise auch noch, vor allem Wacker fand aus Kontern noch eine Möglichkeiten vor. Eine davon konnte Florian Toplitsch nach schöner Aktion von Daniel Einkemmer zum 5:0 nutzen (70.). Thomas Grumser hatte knapp vor Schluss noch mehrfach einen höheren Sieg für Wacker am Schuhwerk, wollte jedoch seine Tore zu schön herausspielen und wurde jeweils noch entscheidend gestört. Nach 89 Minuten hatte Wacker genug Zauberfußball gezeigt und verabschiedete sich von seinen Fans. Wacker-Trainer Roland Ortner zeigte sich begeistert vom Willen seiner Mannschaft, die sich wohl vom Aufstieg der Kampfmannschaft beflügeln ließ.
Wacker Innsbruck II steht mit diesen drei Punkten weiterhin auf Platz vier der Regionalliga West, nach einer Niederlage bei Aufsteiger Grödig spürt der Drittplatzierte USK Anif inzwischen bei nur mehr einem Punkt Vorsprung den heißen Atem der jungen Wackerianer im Nacken. Der SC Schwaz hingegen steht zwei Runden vor Schluss mit drei Punkten Rückstand auf das rettende Ufer auf Platz 13. Der vermehrte Einsatz von Profispielern beim direkten Konkurrenten SCR Altach Amateure in den letzten Runden dürfte die kommende Aufgabe für die Schwazer wohl nicht vereinfachen.
Spieldaten:
FC Wacker Innsbruck II – SC Schwaz 5:0 (4:0)
Tivoli W1, 250 Zuschauer
FC Wacker Innsbruck II: Schumacher; Einkemmer, Oberortner, Th. Perstaller, Jamnig (75. Kapferer); Fröschl, Schaber (75. Nazli), Toplitsch (75. Marasek), Grumser, Zangerl; Pranter
SC Schwaz: Thurnbichler; Pohl (32. Köchl), Schroll, Egger, Reiter; Hussl (65. Bucher), Lampl, Deutsch, Huber; Schmied (77. Nagraisalovic), Kellner
Torfolge: 1:0 Fröschl (7.), 2:0 Zangerl (18.), 3:0 Toplitsch (34.), 4:0 Pranter (36.), 5:0 Toplitsch (70.)
Verwarnungen: Schaber, Oberortner, Nazli bzw. Schroll, Kellner, Egger, Thurnbichler
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