Anfangsoffensive verhallt
Trotz eines unglaublich niedrigen Altersschnitts – die über zwanzig Jahre alten Spielerinnen im Kader ließen sich an einer Hand abzählen – spielte der FC Wacker Innsbruck von Beginn an auf Sieg. Mehrere Großchancen wurden herausgespielt, immer wieder tauchte Anna Mederle gefährlich vor dem Tor der Gäste auf, scheiterte aber mehrfach an Torfrau Renate Frühwirth. Erst in Minute 32 gingen die Schwarzgrünen in Führung, diesmal machte Anna Mederle alles richtig und stellte auf 1:0. Bereits der dritte Treffer in dieser noch jungen Saison dürfte die 16-jährige Auswahlspielerin wohl endgültig in Robert Martinis Notizheft für das Bundesligateam befördert haben. Weitere Chancen konnte die Heimelf leider nicht nutzen, im Gegenteil: Aus heiterem Himmel traf Monika Pretscher nach einem Eckball zum schmeichelhaften 1:1 für die Gäste.
Umstrittener Elfmeter bringt Wende
Nach der Pause änderte sich am Spiel wenig: Wacker machte das Spiel, konnte jedoch gegen die routinierte Defensive der Gäste keine weiteren Treffer verbuchen. In der eigenen Defensive brannte es nur einmal, dann jedoch gehörig: Nach einer weiten Flanke bekam Wacker Innsbruck den Ball nicht aus dem Gefahrenbereich, eine Verteidigerin musste zum Foul greifen und zur Überraschung aller zeigte Schiedsrichter Margreiter auf den Elfmeterpunkt. Am Foul bestehen keine Zweifel, laut einhelliger Meinung vor Ort lag der Tatort jedoch einige Meter außerhalb des Strafraums. Nach kurzen Protesten trat wiederum Monika Pratscher an und verwandelte sicher zum 1:2. Sabrina Prem schrammte in den folgenden Sekunden nur knapp an einem Platzverweis vorbei und kam mit einer gelben Karte davon, die sich auch bei einigen weiteren Fouls nicht in einen Ausschluss verwandelte – wohl ausgleichende Gerechtigkeit des Schiedsrichters.
Klassisch ausgekontert
Unbeeindruckt vom Rückstand erspielte Wacker weitere Chancen, vergaß dabei jedoch zunehmend auf die Defensive und wurde wiederum bestraft. Yvonne Harrer schloss einen mustergültigen Konter zum 1.3 ab. Vom Anstoß weg hatte wiederum Wacker Innsbruck die Chance zum Anschlusstreffer, Anna Mederles Schuss landete jedoch nur an der Querlatte – einige Zuschauer rauften sich bereits die Haare. Am Ende sollte alles noch dicker kommen: Ein weiterer Konter bescherte Dionysen das 1:4, das 1:5 in letzter Minute verhinderte ein mutiger Einsteig von Torfrau Kastl, die sich jedoch beim folgenden Zusammenprall mit einer Stürmerin verletzte und ausgetauscht werden musste. Wacker hatte bereits dreimal gewechselt, Ersatztorfrau Iraschko hatte bereits 90 Minuten für die erste Mannschaft gespielt, also lernte das Publikum etwas dazu: In dieser Liga darf ohnehin fünfmal gewechselt werden, noch dazu gilt für Einsätze in 1b-Teams für Torfrauen keine Minutenbeschränkung – einem zweiten Einsatz von Daniela Iraschko innerhalb von vier Stunden stand also nichts im Wege. Ein Ballkontakt ging sich in der Nachspielzeit schlussendlich sogar noch aus.
Am Ende steht eine unglückliche 1:4-Niederlage, die allein durch die Cleverness der Gäste zu Stande kam. Die stärkere spielerische Leistung zeigten ganz klar die Innsbruckerinnen, von denen sich einige für höhere Aufgaben aufdrängen konnten. In zwei Wochen trifft Trainerin Alexandra Bugl mit ihrer Elf in Oberösterreich auf den FC Nebelberg – gegen das aktuelle Tabellenschlusslicht dürfen dann trotz klaren Auftrags „Lernen über Siegen“ wieder drei Punkte eingefahren werden.
Spieldaten:
FC Wacker Innsbruck II – ASKÖ Dionysen/Traun 1:4 (1:1)
Sportplatz Wiesengasse B, 100 Zuschauer
Schiedsrichter: Margreiter
FC Wacker Innsbruck II: Kastl (89. Iraschko); Bader, Mederle A., Mederle Th., Prem, Mairhofer (49. Tanihara), Nagele, Gstrein, Eigentler (77. Kähler), Bucher (55. Bauer), Waibl
ASKÖ Dionysen/Traun: Frühwirth; Rammer, Schultschick (72. Schmidtseder), Harrer, Hammerschmied, Kern, Majovski (84. Kaupert), Pratscher, Costa, Spreitzer (45. Baumgartner), Moser
Torfolge: 1:0 Mederle A. (32.), 1:1 Pratscher (37.), 1:2 Pratscher (67., Elfmeter), 1:3 Harrer (70.), 1:4 Costa (83.)
Verwarnung: Prem
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