Im Schlagerspiel der Tiroler Liga setzte sich am Karsamstag die zweite Mannschaft des FC Wacker Innsbruck gegen den direkten Konkurrenten SC Kundl klar mit 6:2 durch. Im Anschluss an das Meisterschaftsspiel der Kampfmannschaft gegen den SC Magna fanden etwa 700 Zuschauer den Weg in die Wiesengasse und wurden trotz des unwürdigen Baustellen-Umfelds mit einer Galavorstellung in Schwarz-Grün belohnt.
Auf den Spuren des FC Barcelona
Wie es scheint setzte Trainer Roland Ortner im Vorfeld des vorentscheidenden Spiels gegen Kundl auf Videostudium und zeigte seiner Truppe das geniale 4:0 des FC Barcelona gegen Bayern München in der Champions League. Entfesselte Wackertalente setzten den Ligazweiten aus dem Unterland von Beginn an massiv unter Druck, zogen ein flottes Kurzpassspiel auf und erstickten jeden Widerstand bereits im Keim. Folgerichtig netzte Wacker bereits nach sieben Minuten erstmals ein; eine speziell eintrainierte Freistoßvariante ließ die zahlreichen Vertreter der Tivoli Nord jubeln. Der Meister der ruhenden Bälle Thomas Grumser brachte den Ball von halbrechts zur Mitte, fand den Kopf von Thomas Perstaller und die Führung war perfekt. Von nun an fand Wacker Möglichkeiten im Minutentakt vor, das 2:0 besorgte wiederum Neo-Goalgetter Thomas Perstaller nach schöner Kombination über Löffler und Gstrein. Der Klassenunterschied zu diesem Zeitpunkt im Spiel manifestierte sich in zwei weiteren Treffern, die jeweils Flügelspieler Simon Zangerl beisteuerte.
Schiedsrichter Özüyer weckt harmlose Kundler auf
Die Wackerfans feierten bereits einen sich abzeichnenden klaren Sieg und den nahenden Aufstieg in die Regionalliga als der sonst souverän agierende Schiedsrichter Özüyer bei einem harmlosen Kopfballduell im Wacker-Strafraum plötzlich ein Elfmeterfoul gesehen haben wollte. Nachdem die aufgebrachten Fans hinter dem Tor verscheucht worden waren, verwandelte der Kundler Kapitän Steinbacher sicher zum 4:1-Pausenstand, der in Anbetracht des Gesehenen noch viel zu niedrig erschien.
Unkonzentrierte zweite Hälfte bleibt ohne Folgen
Mit Wiederanpfiff fehlte dem FCW die Leichtigkeit im Kombinationsspiel aus Hälfte eins, Kundl wurde weniger in der eigenen Hälfte eingesperrt und kam so selbst zu einigen Halbchancen. Dennoch gelang Simon Zangerl mit einem sehenswerten Lupfer ins lange Eck das 5:1 nach exakt einer Stunde Spielzeit. Bereits sieben Minuten später stellte Steinbacher den alten Rückstand von drei Toren für Kundl wieder her; er verkürzte aus kurzer Distanz nach Vorlage von Dabernig auf 5:2. Der FC Wacker wurde nun wieder etwas aktiver und immer öfter rückte Mathias Gstrein, der aktuelle Führende der Torschützenliste der Tiroler Liga, in den Brennpunkt des Geschehens. Nach mehreren vergebenen Möglichkeiten wurde er im Strafraum gelegt – den fälligen Elfmeter schoss Kapitän Grumser zwar scharf und platziert ins Eck, Kundl-Torhüter Winder konnte sich dennoch mit einer tollen Parade auszeichnen. Knapp vor Schluss schlug Gstrein dann doch noch zu: Eine Vorlage des eingewechselten Patrick Kapferer verwertete er sicher zum Endstand von 6:2.
Holt Wacker II gar das Tiroler Double?
Zehn Runden vor Schluss kann Wacker Innsbruck II nun auf einen komfortablen Vorsprung von acht Punkten auf den einzigen Verfolger SC Kundl blicken. Weiters steht ein imposantes Torverhältnis von 72:10 auf der Habenseite. Mit der momentanen Form und Spiellfreude rückt der Aufstieg in die Regionalliga West immer mehr in Reichweite. An anderer Front greift das zweite Team des FC Wacker Innsbruck bereits heute am Ostermontag wieder ins Geschehen ein: Im Tiroler Cup steht im Achtelfinale das nächste Stadtderby an: Wacker Innsbruck II trifft auf den Stadtrivalen SVI, der vor einer Woche in der Meisterschaft mit 3:0 besiegt wurde. Ropland Ortners Team hofft erneut auf zahlreiche Unterstützung der Wackerfamilie – das Spiel beginnt um 16:30, wiederum am Kunstrasenplatz in der Wiesengasse.
Spieldaten:
FC Wacker Innsbruck II – SC Kundl 6:2 (4:1)
Kunstrasenplatz Wiesengasse A, 700 Zuschauer
Schiedsrichter: Okay Özüyer
FC Wacker Innsbruck II: Schumacher; Oberortner, Siller (81. Kapferer), Kofler, Gebauer (75. Jamnig); Löffler, Lercher, Grumser, Zangerl (81. Hinterseer); Perstaller Th., Gstrein
SC Kundl: Winder; Rappold (70. Lettenbichler M.), Wurzenrainer, Spanring Th., Dornauer (63. Lettenbichler Ch.); Dabernig, Oberhuber, Steinbacher, Ager; Spanring W., Rissbacher (57. Erharter)
Tore: 1:0 Perstaller Th. (8.), 2:0 Perstaller Th. (28.), 3:0 Zangerl (33.), 4:0 Zangerl (39.), 4:1 Steinbacher (43./Elfmeter), 5:1 Zangerl (60.), 5:2 Steinbacher (67.), 6:2 Gstrein (89.)
Gelbe Karten: Zangerl bzw. Steinbacher
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