Seit zwölf Jahren ist Horst Braun verantwortlich für den Frauenfußball in Tirol. Zu seinen größten Erfolgen zählen die errungene Meisterschaft mit dem IAC 2002, das verlorene Cup Finale gegen Neulengbach 2005 sowie der Aufstieg mit dem FC Wacker Innsbruck im Sommer 2007 und die Vizemeisterschaft in der abgelaufenen Saison. Im Gespräch mit der Online Redaktion verrät der 67- Jährige welche Bedeutung der „Bruno“ für beste Frauenmannschaft des Jahres 2008 für ihn hat und mit welchen "Schwierigkeiten" er in den letzten Tagen auf Grund der Ehrung zu kämpfen hatte.
Online Redaktion: Horst, herzlichen Glückwunsch zum „Bruno“ für die beste Frauenfußballmannschaft 2008.
Horst Braun: Vielen Dank.
Online Redaktion: Wie hast du erfahren, dass die Mannschaft dieses Preis entgegen nehmen darf?
Horst Braun: Ich hab am Montag Abend um 21 Uhr einen Anruf vom Ligavorsitzenden Wolfgang Schauer erhalten. Er meinte, ich muss am Freitag unbedingt in Wien sein. Ich habe nur gesagt, dass ich nicht kann, da ich arbeiten muss. Daraufhin ließ er die Katze aus dem Sack und teilte mir mit, dass die Damen mit dem „Bruno“ geehrt werden wird.
Online Redaktion: Was war deine erste Reaktion?
Horst Braun: Ich habe mich natürlich sehr gefreut, wies aber Herrn Schauer darauf hin, dass ich wenn ich schon nach Wien fahren muss, auch mit der Mannschaft kommen werde. Nicht so wie es der Vorsitzende gerne gesehen hätte.
Online Redaktion: Wie?
Horst Braun: Er meinte, ich solle den Preis stellvertretend für die Mannschaft übernehmen. Aber das soll schon die Mannschaft machen. Sie haben schließlich diesen Preis gewonnen.
Online Redaktion: Ihr habt in dieser Kategorie nicht nur St. Veit hinter euch gelassen, sondern auch den Serienmeister aus Neulengbach. Wie wichtig ist es für dich, als Leiter der Damenabteilung, dass man vor allem die Neulengbacherinnen hinter sich gelassen hat?
Horst Braun: Sehr wichtig natürlich. Uns als Wacker Innsbruck ist es in den letzten Jahren nicht gelungen Neulengbach sportlich am Feld abzulösen, aber es ist uns in Wahrnehmung und in der Gunst der Menschen gelungen, und im Falles des „Brunos“ sehr deutlich, hinter uns zu lassen.
Online Redaktion: Wie hat die Mannschaft auf diese Neuigkeit reagiert?
Horst Braun: Das weiß ich nicht. Ich habe den Trainer verständigt und die Mannschaftskapitänin und die haben es der Mannschaft mitgeteilt.
Online Redaktion: Am Freitagabend erfolgte die Übergabe des „Brunos“ im Studio 44 der österreichischen Lotterien in Wien. Fast die gesamte Mannschaft war dabei.Wie schwierig war es, dies alles zu organisieren, immer steht am heute, Samstag, das Spiel gegen LUV Graz am Programm?
Horst Braun: Ja das war eine richtige Knochenarbeit für mich. Ich musste den ganzen Organisationsplan über den Haufen werfen. Ich habe Zimmer in Unterpremstätten für die Mannschaft bestellt und den Bus umgeleitet. Zuerst geht es zur Bruno Gala und im Anschluss in die Steiermark. Allerdings kann die Mannschaft nicht geschlossen zur Verleihung fahren, da einige Spielerinnen am Freitag noch arbeiten müssen. Die kommen mit den Privatautos nach.
Online Redaktion: Du hast erwähnt, dass du die frohe Botschaft nicht der Mannschaft sondern Trainer Zoran Tanaskovic mitgeteilt hast. Wie hat er reagiert?
Horst Braun: Er war genauso erfreut und überrascht über die Auszeichnung wie ich!
Online Redaktion: Abschließende Frage: Welche Stellenwert hat diese Auszeichnung für dich und für den Frauenfußball in Tirol?
Horst Braun: Der Preis hat einen ganz großen Stellenwert für mich, da es sich um eine Anerkennung handelt. Es haben über 200 Spielerinnen der Frauen Bundesliga abgestimmt und sich für uns entschieden. Aber darüber hinaus ist es mir wichtig, dass nicht nur der Frauenfußball in Tirol sondern ganz allgemein in Österreich mehr Anerkennung bekommt. Es werden sehr gute Leistungen geboten, wie speziell in unserem Fall. Wir sind als Aufsteiger Vizemeister geworden, sind ins Halbfinale des Cups gekommen und haben uns darüber hinaus als Topmannschaft präsentiert.
Wir danken für das Gespräch und wünschen viel Erfolg in Graz.
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