Noch drei Spiele lang wird Sandra Kapeller das Dress des FC Wacker Innsbruck überziehen. Drei Spiele lang die Damenkampfmannschaft des FC Wacker Innsbruck als Kapitänin führen. Doch bereits am Donnerstag verabschiedet sich die bescheidene Bayerin von der Fußballbühne in Innsbruck. Im Gespräch mit der Online Redaktion erzählt sie über vergangene Erlebnisse, Zukunftspläne und was sie am meisten vermissen wird.
Online Redaktion: Sandra, am Donnerstag bestreitest du dein letztes Heimspiel in Innsbruck. Wehmütig?
Sandra Kapeller: Meine Wehmut hält sich in Grenzen. Erstens habe ich ja noch zwei weitere Spiele in Erlaa und Landhaus und zweitens so ein richtiges Heimspiel ist es nicht. Wir haben in der Vergangenheit immer wieder auf anderen Plätzen gespielt. In der Wiesengasse, wo wir auch das letzte Spiel spielen werden, haben wir vielleicht fünfmal gespielt. Dazu kommt, dass wir leider auch nicht sehr viele Fans haben. So gesehen ist es fast ein Spiel wie jedes anderes.
Online Redaktion: In anderen Worten, es gibt nach dem Landhaus Spiel eine kleine Feier?
Sandra Kapeller (schmunzelt): Ja, denke ich schon. Wobei geplant ist noch nichts. Ich lasse mich überaschen.
Online Redaktion: Du bist jetzt seit zehn Jahren in Innsbruck. Bist 1998 nach Innsbruck zum IAC gekommen. Was waren aus sportlicher Sicht deine Highlights?
Sandra Kapeller: Ganz klar, die Meisterschaft 2001/02 mit der anschließenden UEFA Women’s Cup Teilnahme. Die Spiele gegen Samara (Russland, Anm.), Kilmarnock (Schottland, Anm.) und Sociedade Uniao 1° de Dezembro (Portugal, Anm.) waren ein absolutes Highlight.
Online Redaktion: Gab es auch negative Momente?
Sandra Kapeller: Natürlich gab es auch negative Erlebnisse. Es gab mal einen Trainer mit dem ich überhaupt nicht zu Recht kam. Da war ich kurz davor meine Fußballschuhe an den Nagel zu hängen, aber der Trainer musste dann sowieso den Verein verlassen. Das war eine Zeit, in der Fußball überhaupt keinen Spaß machte.
Online Redaktion: Wenn Fußballer ihre Karriere beenden haben sie meistens finanziell ausgesorgt. Das ist beim Frauenfußball definitiv nicht der Fall. Welchen Weg schlägst du nach deiner fußballerischen Karriere ein?
Sandra Kapeller: Ich gehe nach Köln. Dadurch, dass ich vor kurzem mein Studium in Sport- und Bewegungswissenschaft abgeschlossen habe, möchte ich mir in diesem Bereich eine berufliche Zukunft aufbauen. Auch Familienplanung wird sicherlich ein Thema werden. Generell wird es aber sicherlich nicht leicht werden, alles, sprich Familie, Freunde und Fußball hinter mir zu lassen. Wer weiß, vielleicht gefällt es mir in Köln ja nicht und ich bin in einem Monat schon wieder zurück.
Online Redaktion: Abschließende Frage, was wirst du am meisten vermissen?
Sandra Kapeller: Neben den angesprochenen Punkten, wie Familie und Freunde, ganz klar, die Mädels. Die Gemeinschaft, das regelmäßige Training, die Siege, aber auch die Niederlagen, gemeinsame Feiern und die Auswärtsfahrten auch wenn das Ergebnis mal nicht so ganz passte.
Die Online Redaktion bedankt sich für das Gespräch und wünscht Mag. Sandra Kapeller alles Gute für ihre Zukunft.
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