LISA, Liga für Integration, Sport und Antirassismusarbeit, hat sich u.a. zum Ziel gesetzt auch in sozialpolitischen Bereichen im Sport, die über das Thema Rassismus hinausgehen, Aufklärungsarbeit zu leisten. Besonders Inhalte, die in der Öffentlichkeit wenig bis gar nicht behandelt werden, wie etwa Frauenfußball oder Homosexualität im Sport, liegen uns am Herzen.
Deshalb nehmen wir uns den internationalen Frauentag zum Anlass, um die Geschichte des Weltfrauentags und des Frauenfußballs aufzuarbeiten.
Weltfrauentag
Der 8. März ist in diesem Jahr, so wie jeder 8. März seit ungefähr 90 Jahren, der internationale Frauentag. Dieser Tag wird von den verschiedensten feministischen Strömungen und Gruppen aus vielen Ländern der Erde zum Anlass genommen, um gemeinsam zu protestieren und mit Demonstrationen, Kundgebungen, politischen Aktionen und anderen Veranstaltungen auf die nach wie vor bestehenden grundlegenden Benachteiligungen aufmerksam zu machen, unter denen Frauen weltweit zu leiden haben.
Die früheste Erwähnung eines Ereignisses, das die Entstehung dieses Tages erläutert, ist der 8. März 1858. In New York gingen Arbeiterinnen einer Textilfabrik auf die Straße, um gegen die menschenunwürdigen Arbeits- und Lebensbedingungen aufzubegehren. Der Streik wurde blutig niedergeschlagen.
Die Festlegung des Internationalen Frauentages auf den 8. März erfolgte 1921 durch Beschluss der 2. Kommunistischen Frauenkonferenz. Damit sollte an den Textilarbeiterinnen-Streik in Petersburg erinnert werden, der große Arbeiterinnendemonstrationen und in weiterer Folge die „Februarrevolution“ auslöste. Im Dezember 1977 beschloss die Generalversammlung der UN, das Datum als Internationalen Frauentag anzuerkennen.
Frauenfußball
Auch heute noch wird der Frauenfußball von vielen belächelt. Dass es dafür aber keinen Grund mehr geben sollte, zeigt unter anderem ein Blick auf die Geschichte und Entwicklung dieses Sports.
Wie bei den Männern nimmt England auch bei Frauen die Vorreiterrolle ein. So gab es bereits 1895 ein Match zwischen Teams aus Südengland und Nordengland. Im weiteren Verlauf der Geschichte spielte der erste Weltkrieg eine wichtige Rolle. Da die Männer im Krieg waren, wurde die klassische Rollenverteilung in allen Bereichen aufgehoben. So auch im Fußball, den die Frauen nun für sich entdeckten. Die kickenden Frauen erweckten reges Interesse und lockten auch viele ZuschauerInnen in die Stadien. In England fanden Spiele vor einer Kulisse von bis zu 53.000 Menschen statt.
Nach dem Krieg hatten die Männer Angst um ihre Rolle in der Gesellschaft und so wurde mit allen Mitteln versucht, den Aufschwung zu stoppen. Die Frauenteams wurden aus den Verbänden ausgeschlossen und in England verboten die Vereine den Frauen die Nutzung ihrer Stadien.
Erst durch die allgemein aufkeimende Emanzipationsbewegung kam der Frauenfußball wieder ins Gespräch. Die Rolle der Frau in der Gesellschaft änderte sich und so empfahl schließlich die UEFA 1971 allen Mitgliedsverbänden den Frauenfußball anzuerkennen und zu organisieren. 1972 entstand die höchste österreichische Spielklasse, die „ÖFB-Frauenliga“.
International gelang der Durchbruch 1991 mit der Veranstaltung der ersten offiziellen Fußball-Frauen-Weltmeisterschaft in China. 1996 wurde der Frauenfußball in das Programm der olympischen Spiele aufgenommen. Dies geschah vor allem auf Druck der USA, in denen der Fußball an sich eher als Frauensport gesehen wird.
Es bestehen keine Zweifel, dass sich der Frauenfußball noch weiter entwickeln wird. Denn wie es bereits 1995 der damalige FIFA Generalsekretär Joseph Blatter formulierte: „Die Zukunft des Fußballs ist weiblich“!
Hier noch einige weiterführende Links zum Thema Frauenfußball:
Factsheet der Universität Leicester
http://www.le.ac.uk/so/css/resources/factsheets/fs5.html
4-Teilige Serie in Emma
http://emma.de/die_haelfte_vom_ball_fuer_die_frauen_1_98.html http://emma.de/die_haelfte_vom_ball_fuer_die_frauen_2_98.html
http://emma.de/die_haelfte_vom_ball_fuer_die_frauen_3_98.html
http://emma.de/und_so_geht_es_weiter_4_98.html
F_in Netzwerk Frauen im Fußball
http://www.f-in.org/index.php