Wenn ihr die Augen schließt, seht ihr schwarze Zahlen. Wenn wir die Augen schließen, sehen wir die schwarz-grünen Farben, die wir lieben.“ Immer wieder prallen diese, von einem Mitglied pointiert formulierten und scheinbar unvereinbaren Ideologien, aufeinander. Bei den Vereinsabenden des FC Wacker Innsbruck wird der Beweis angetreten, dass sich diese Denkweisen tatsächlich nicht notwendigerweise ausschließen müssen.
Vorstände nehmen zu Nachwuchs und Damen Stellung
Obmann Gerhard Stocker und Vorstandssprecher Wolfgang Mader stellten sich gestern beim 6. Wir sind Wacker-Vereinsabend im Innsbrucker Leipzigerhof der Diskussion mit den Mitgliedern des FC Wacker Innsbruck. Thema ihrer Worte war immer wieder der Spagat zwischen der wirtschaftlichen Notwendigkeit eines ausgeglichenen Budgets und der von den Mitgliedern eingeforderten Umsetzung der Vereinsphilosophie.
Teil dieser Philosophie kann es nach Meinung vieler Mitglieder nicht sein, aus finanziellen Gründen Einsparungen bei zukunftsträchtigen und sozial wertvollen Bereichen wie der Damen-Mannschaft oder dem Nachwuchs zu tätigen. Entsprechende Aussagen in einem Medium relativierte Vorstandsmitglied Wolfgang Mader gegenüber den Mitgliedern, den anwesenden Nachwuchs-Trainern und Damen-Sportdirektor Horst Braun:
Mader: „Nachdenken über Einsparungen muss erlaubt sein“
„Keiner will einen der beiden Bereiche schließen. Jedoch müssen wir dem Beirat und der Bundesliga für das Lizenzierungsverfahren Anfang März ein ausgeglichenes Budget vorlegen, deshalb muss ein Nachdenken über Einsparungen in allen Bereichen erlaubt sein.“
Gerhard Stocker betonte, dass man sich bei der Diskussion innerhalb des Vorstands erst im Aufklärungsstadium befinde. „Es wird nichts umstrukturiert, ohne das mit den Betroffenen vorher zu klären.“ Zur Klausur am vergangenen Wochenende meinte der Obmann: „Das Ende der Klausur war für mich eine Sensation. Ich bin total froh um die Zusammensetzung des Vorstands. Wir sind fünf Leute mit unterschiedlichen Bereichen und Connections.“
Wackerladen in GmbH ausgegliedert
Ein weiteres Thema war der Wackerladen und dessen Ausgliederung in eine GmbH. Vorstandsmitglied Helmut Mutschlechner, der sich krankheitsbedingt entschuldigen ließ, ist der neue, ehrenamtliche Geschäftsführer des Wackerladens. „Der Umsatz des Wackerladens war so hoch, dass er die Gemeinnützigkeit des Vereins gefährdet hätte“, erklärte dazu Gerhard Stocker.
Die Gewinne des Wackerladens, der seit 1. Jänner eine 100%-Tochter des FC Wacker Innsbruck ist, fließen abzüglich der Körperschaftssteuer in den Verein zurück. Der Wackerladen bleibt trotz der Ausgliederung der Vereinsphilosophie treu und erste Anlaufstelle für die Fans.
An Taten und nicht an Worten messen
Diskutiert wurde außerdem über den Wackerball, für dessen Organisation und Durchführung die anwesenden Mitglieder des Ballkomitees einen großen Applaus bekamen. Ehe die Moderatoren Florian Sitz und Marketing-Leiterin Andrea Ranacher den offiziellen Teil beendeten, dankte Mader für einen beeindruckenden und kontroversiellen Abend und bot an, auch bei den nächsten Vereinsabenden wieder dabei zu sein: „Ich werde lieber an Taten als an Worten gemessen.“
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