„Gewaltig!“ Das Resümee von Nachwuchsleiter Christian Stoff fällt kurz aber äußerst prägnant aus. „Wir haben fünf Jahre hingearbeitet um national und international mitspielen zu können.“ Es klingt wie ein kleines Resümee über die Nachwuchsarbeit beim FC Wacker Innsbruck welches Stoff zieht und dazu erleichtert lächelt. Ein erfolgreiches noch dazu, doch das soll erlaubt sein, hat sich doch der Schwarz-Grüne Nachwuchs beim 1. Toni Polster Hallenturnier wacker geschlagen!
Sensationeller 2. Platz für die U10
Waren gestern die U10 und U11 im Gleichschritt in die Zwischenrunde gestürmt, gab es jeweils noch eine knappe Niederlage über Nacht zu verdauen. Besonders die U10 Mannschaft war höchst motiviert, gab man ja am Vortag gegen Rapid noch eine 3:0 Führung aus der Hand. Pech für den ersten Gegner, Team Wiener Linien, diese mussten sich unseren Jungkickern 4:1 geschlagen geben. Letzte kleine Hürde auf den Weg ins Halbfinale war Mlada Boleslav. Aber Dank eines 2:1 Sieg belegte die U10 den 2. Platz in der Zwischenrunde, und löste damit gleichzeitig das Ticket zum Semifinale.
Dort wartete der nächste internationale Gegner – Györi ETO. Doch auch die Gäste aus dem benachbarten Ungarn können die Schwarz-Grünen Kids nicht bremsen. Mit einem ungefährdeten 2:1 Sieg wird souverän das Finale im U10-Turnier erreicht! Dort wartet der ungeschlagene Rapid-Nachwuchs. Nach dem kuriosen gestrigen Spielverlauf wird im Lager des FC Wacker Innsbruck natürlich ein Sieg erwartet. Mit stimmkräftiger Unterstützung der U11 und einigen mitgereisten Eltern geht es ins Finale. Doch die Nervosität und Anspannung sind zu groß. Rapid nützt die schwache Anfangsphase und geht schnell 4:0 in Führung. Wacker kämpfen sich die Burschen zurück ins Spiel, dennoch ist die deutliche 5:1 Niederlage nicht mehr verhindern. Doch angesichts des starken Teilnehmerfelds ist der 2. Platz für unsere U10 mehr als sensationell.
Versöhnliches Westderby an die U11
Wesentlich schwieriger die Aufgabe für die U11, mussten ja nach der gestrigen Niederlage gegen die Vienna Punkte gegen Wolfsburg und Zürich her, um ebenfalls das Semifinale zu erreichen. Konnte am Vortag der Vfl noch mit 8:3 (ein Tor mittels sehenswerten Fallrückziehers!) besiegt werden, entwickelte sich nun eine knappe Partie, welche Wolfsburg schließlich 2:1 für sich entscheiden konnte. Letzter Gegner der Zwischenrunde war nun der spätere Turniersieger FC Zürich (3:2 im Finale gegen Wolfsburg). Das 2:2 Unentschieden sicherlich eine tolle Leistung, doch der 4. Platz in der Zwischenrunde berechtigte „nur“ zum Entscheidungsspiel um Platz 7. Doch der Gegner – Red Bull Salzburg – war genau der richtige um die letzten Reserven anzuzapfen und nochmals alles zu geben! Und es gelingt tatsächlich, im Rahmen eines emotionalen Westderbys, sich würdevoll vom Turnier zu verabschieden. 4:0 lautet schließlich der Endstand bei FC Wacker Innsbruck gegen Red Bull Salzburg. Der 7. Platz spiegelt sicherlich nicht die tolle Leistung unserer U11 wieder, konnten doch viele bessere platzierte Mannschaften im Turnierverlauf geschlagen werden.
Sportlich Top, Organisation verbesserungswürdig
Die Nachwuchstrainer des FC Wacker Innsbruck sind sich einig. Sportlich war die Teilnahme ein Gewinn. Die Standortermittlung zeigte deutlich: Der Nachwuchs des FC Wacker Innsbruck kann nicht nur mitspielen, er ist auch vorne dabei! Allerdings gab es etliche Kinderkrankheiten wie Nachwuchsleiter Christian Stoff bemängelte. „Das ganze ist zuwenig kindgerecht. Zu viele Stehzeiten und zu wenig Rahmenprogramm.“ Kritisch sieht er auch die Rolle des Schirmherren Toni Polster. „Für die Kinder ist es sicher enttäuschend, wenn sich die Stars nicht blicken lassen. Nur den Namen hergeben ist zuwenig.“ So glänzte der Patron während des Turniers durch Abwesenheit, auch die Finalspiele mussten ohne Toni Polster von der Bühne gehen, der dann schließlich zur Siegerehrung doch noch erschien – 10 Minuten zu spät. Christian Stoff sieht das ganze im größeren Rahmen: „Kein Wunder, dass Österreich im Fußball soweit hinterherhinkt. Im Gegensatz zu andern Ländern wird hier immer noch der Nachwuchs sehr stiefmütterlich behandelt.“ Denn der Nachwuchs von heute sind die Spieler von morgen. Und mit dem gesehen Leistungen unserer Nachwuchsteams dürfen wir uns schon jetzt auf das Morgen freuen.
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