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Verein

Ossi Wolkenstein legt Amt des Fanbeauftragten zurück

Ossi Wolkenstein in Aktion

Als Fan und Mitglied bleibt Oswald Wolkenstein dem Verein selbstverständlich erhalten, den Posten als Fanbeauftragter, den er seit der Neugründung des Vereins in der Regionalliga bekleidete, gibt er aber ab: „Das Spiel gegen den SK Rapid Wien wird mein letztes Heimspiel als Fanbeauftragter des FC Wacker sein. Dort will ich mich von den treuen Fans des FC Wacker verabschieden“.


Pionierarbeit seit Gründung und drei große Ziele
Oswald Wolkenstein war von der Gründung des Vereins am 30. Juni 2002 an Fanbeauftragter des Vereins. Zu Beginn seiner aktiven Zeit leistete Wolkenstein auch als Vorstand im wahrsten Sinn des Wortes Aufbauarbeit. „Der FC Tirol hinterließ nicht nur Schulden, sondern auch mehrere Baustellen. Wir hatten keine Infrastruktur, mit Gogo Feistmantl nur einen Mitarbeiter in der Geschäftsstelle und noch nicht viele ehrenamtliche Mitarbeiter.“ So war es nicht verwunderlich, dass der „Wirtschaftskämmerer“ Wolkenstein in seiner Freizeit nicht nur Vorstand war, sondern sich auch um die neue Homepage, die Stadiontechnik und die Fanbetreuung kümmern musste. Letzteres war aber immer sein Steckenpferd und er formulierte bei der Gründungspressekonferenz 2002 drei Ziele, die er als Fanbeauftragter erreichen will:

  • Die Fans des FC Wacker sollten sich mit dem Verein voll identifizieren können,
  • die Rückkehr in die Bundesliga sollte schnellstmöglich geschafft und
  • die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sollten dem Verein das Überleben sichern.

Vom Aufstieg über die Fanidentifikation…
Dass die Rückkehr in die Bundesliga so schnell klappen würde, überraschte ihn sehr. „Robert Wazinger ging damals davon aus, dass es vier bis acht Jahre dauern wird“, erinnert sich Wolkenstein. Dass das so schnell ging war ein Verdienst der großartigen Mannschaft aber auch der Fans: in entscheidenden Spielen konnte man viele motivieren, das Team voll zu unterstützen. Beste Beispiele waren die Spiele in Schwechat, Altach oder Untersiebenbrunn, die von tausenden Tiroler Fans bevölkert waren. Der Aufstieg in Schwechat war wahrscheinlich der schönste Moment. „Wir wussten damals nicht, was passieren würde, wenn es nicht geklappt hätte“.

Das vermeintlich leichtere Ziel, eine Identifikation der Fans mit dem Verein zu erreichen, entpuppte sich als ein schwerwiegendes Problem. Die Rede ist von der Rückkehr zum Traditionsnamen FC Wacker Innsbruck. Wolkenstein war immer bemüht, den Kontakt zwischen den Fans und dem Verein intakt zu halten, mehr noch: nach der turbulenten außerordentlichen Generalversammlung des Jahres 2004 bemühte sich der Fanbeauftragte redlich, die beiden Seiten an einen Tisch zu bringen. „Ich bin nach wie vor froh, dass wir das gegenseitige Vertrauen wieder hergestellt haben.“ Wolkenstein kämpfte dabei an vorderster Front für diesen Dialog. „Allerdings muss man zugeben, dass es ohne Gerhard Stocker keine Einigung gegeben hätte.“ Die Folge: bei der Generalversammlung im Jahre 2006 wurde mit überwältigender Mehrheit der Traditionsname FC Wacker Innsbruck als neuer Vereinsname gewählt.

… bis zur wirtschaftlichen Konsolidierung
Die dritte „Baustelle“ war die Verbesserung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Vereins. „Da ich von Anfang an die Zahlen kannte, wusste ich, dass der FC Wacker nur Zukunft hat, wenn man eine möglichst breite Basis zur Abdeckung des Budgets bekommt.“ Dazu versuchte er, Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft vom neuen Weg des FC Wacker zu überzeugen. „Dies war ein sehr steiniger Weg.“ An dieser Stelle lobt Wolkenstein den Obmann, Gerhard Stocker, der immer versucht hat, das Beste aus der Situation zu machen. Allerdings sei er auch offen gewesen für Kritik, die Wolkenstein als Fanbeauftragter immer wieder abgab. „Ich war sicher nicht einfach, habe meine Positionen und die der Fans vertreten. Da ist es logisch, dass es immer wieder Konfliktherde gibt“.

Doch letztlich waren Stocker und Wolkenstein sich einig, dass das neue „Rettungs-Paket“ zwischen Politik, Wirtschaft und Verein, das bei der Generalversammlung am 9. November 2007 beschlossen wurde, die Zukunft des Vereins sichert. Deswegen warfen sie sich gemeinsam in die Schlacht, um für die Zustimmung bei den Mitgliedern zu werben. „Das eindeutige Votum freut mich heute noch.“ Damit waren Wolkensteins drei Ziele erreicht.

Meilensteine der Amtszeit Wolkensteins
Gerne blickt der Fanbeauftragte auf einige Dinge zurück, die in seinen Augen Meilensteine waren: Die Gründung von neuen Fanklubs in seiner Zeit (Nordpol Innsbruck, Green Black Danube und der Fanclub Südtirol), das NP-Hallenfußballturnier sowie die unzähligen Kontakte mit den treuen Tiroler Wacker-Fans in ganz Österreich. „Wir hatten viele Fantreffs in Tirol, aber sogar auch im Burgenland, Südtirol, Wien und der Steiermark“, erinnert sich Wolkenstein. Seiner Meinung nach war die Nähe zwischen dem Verein und den Fans auch ein Grund dafür, dass der FC Wacker nun über einen Grundstock von mindestens 5.000 Fans verfügt. „Dass nach 20 Spielen mit nur einem Sieg immer noch 5.000 Fans kommen, spricht für sich.“ Zur Erinnerung: Der FC Tirol hatte in den Spielzeiten 93/94 sowie 98/99 einen Schnitt von knapp über 3.000 Zusehern.

Wolkenstein blickt mit Sorgen in die Zukunft der „Institution“ Fanbeauftragter: „Ich finde, die 10 Fanbeauftragten der ersten Liga leisten sensationelle Arbeit. Doch ihr Tun wird oft unterschätzt oder nicht beachtet. Ich denke, dass dies ein riesiger Fehler ist. Sollte man, ähnlich wie in Deutschland, auf professionelle Fanbetreuung mittels Fanprojekten setzen, würde es kaum mehr Probleme im und rund um das Stadion geben.“ Er behauptet: „Für zwei bis drei professionelle und integrierte Fanbetreuer würde man sich die hohen Kosten für Polizei und Sicherheit ersparen.“ Dazu hat er einen Weihnachtswunsch: „Ich werde Heinz Fahnler, Vorsitzender des Senates 3 und zuständig für die Sicherheit, vorschlagen, dass man eine professionelle Fanbetreuung in die Lizenzierungsbestimmungen einbaut. Dies wäre ein längst überfälliger Schritt in die richtige Richtung. Ehrenamtlich ist dies kaum mehr zu bewältigen.“

Fanbeauftragter Ossi Wolkenstein bedankte sich beim Pressegespräch heute Vormittag bei der gesamten Wacker-Familie für die hervorragende Zusammenarbeit:
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Wolkenstein: „Werde immer Teil unseres FC Wacker Innsbruck bleiben!“
Zum Schluss noch der Grund seines Abschieds. Wolkenstein ist stolzer Papa seines kleinen Michael und kann als Vater neben seinem Job in der Wirtschaftskammer aus Zeitgründen die Position des Fanbeauftragten nicht weiter ausführen. „Ich möchte mich bei allen Fans, den Fanklubs, der Mannschaft, der Geschäftsstelle, dem Vorstand mit Obmann und Freund Gerhard Stocker sowie allen, die dem Verein nahe stehen, für die hervorragende Zusammenarbeit danken. Es war eine wunderschöne Zeit und man soll es lassen, wenn es am schönsten ist. Die Mannschaft hat mir mit Platz neun noch eine zusätzliche Freude bereitet. Ich werde immer Teil unseres FC Wacker Innsbruck bleiben. Denn schwarz-grün bleibt man ein Leben lang. In welcher Form auch immer.“

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