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Frauen I

Wacker-Damen blicken auf „optimalen Herbst“ zurück

Trainer Zoran Tanaskovic ist zufrieden mit der Herbst-Saison

Die beiden Damen-Mannschaften des FC Wacker Innsbruck machten dem Verein und den Fans im Herbst große Freude. Die Talenteschmiede der zweiten Mannschaft etablierte sich unter Trainer Thomas Weber in der 2. Liga West. In der höchsten österreichischen Spielklasse spielen die Damen I sogar um den Meistertitel mit.


Als Aufsteiger waren die wackeren Mädchen immer im Spitzenfeld der Tabelle zu finden und qualifizierten sich mit dem dritten Platz souverän für das Meister-Playoff der ersten Fünf. Wir blicken mit Trainer Zoran Tanaskovic auf den erfolgreichen Herbst zurück und riskieren auch schon eine Aussicht auf das Frühjahr.

Zoran Tanaskovic, Wie fühlt man sich als Erfolgstrainer?
Ein feines Gefühl, der Herbst war optimal. Wir hatten einen tollen Start und haben bis auf ein Spiel guten Fußball geboten. Es macht mir große Freude, mit den Mädchen zu arbeiten und sie haben alle Erwartungen erfüllt. Jetzt tut mir persönlich auch die Pause einmal gut, weil sich auch vieles noch von der letzten Saison aufgestaut hat. Der Druck, unbedingt aufsteigen zu müssen, war groß, auch wenn wir es letztlich klar geschafft haben.

Bei der Generalversammlung lobte Gerhard Stocker die Damen-Abteilung in seinem Jahresbericht ausdrücklich, das anwesende Team bekam großen Applaus.
Das erfreut natürlich, das haben sich die Mädchen verdient. Wir arbeiten und trainieren hart und an den Ergebnissen sieht man die Leistung. Für die Mädchen ist es eine ganz besondere Motivation, für den Traditionsverein FC Wacker Innsbruck zu spielen, das merkt man deutlich. Sie werden auch in viele Aktionen des Vereins miteinbezogen, was sicher für ihre Motivation förderlich ist.

Zu Saisonbeginn waren die Top-5 dein Ziel, schließlich wurde es ein souveräner dritter Platz nach dem Herbst. Wie zufrieden bist du mit dem bisherigen Saisonverlauf?
Sportlich muss man zufrieden sein, wir sind auf Augenhöhe mit den besten. Wir haben zwar gegen Neulengbach hoch verloren, das spiegelte aber nicht die Leistung wider. Wenn alles zusammenpasst, können wir weiterhin vorne dabei bleiben.

Besonders stark scheint die Defensive, abgesehen vom Spiel in Neulengbach habt ihr in acht Spielen nur drei Tore bekommen. Wie ist das 1:8 in Neulengbach zu erklären?
Da ist einfach alles schief gelaufen, wir wurden für jeden Fehler bestraft. Aber ich habe immer gesagt, dass ich nur mit dem Ergebnis unzufrieden bin, nicht mit der Leistung. Wir waren bis zum ersten Gegentor tonangebend, das Tor für uns war eigentlich nur eine Frage der Zeit. Dann hat aber eine Folge von individuellen Fehlern zu drei Gegentreffern in drei Minuten geführt, das war’s dann.

Kann man einzelne Spielerinnen hervorheben oder ist das Kollektiv bei der Mannschaft das Entscheidende?
Unsere Stärke ist, dass der gesamte Kader bundesligareif ist. Das Spiel gegen Landhaus beispielsweise haben wir von der Ersatzbank aus mit den Einwechslungen gewonnen, weil wir auch dort sehr stark besetzt sind. Viele wären überrascht vom Tempo, der Technik und der Leidenschaft, die unsere Mädchen zeigen.

Wo hat die Mannschaft noch Schwächen? Wo könnte man noch etwas verbessern?
Ich glaube, dass wir zu Recht einen Spitzenplatz belegen und wir momentan dort stehen, wo wir hingehören. Zu verbessern gibt es natürlich immer etwas, die Trefferausbeute könnten wir zum Beispiel noch steigern. Besonders an den Stürmern merkt man hie und da die Umstellung von der zweiten auf die erste Liga, da sie nicht mehr zu so vielen Chancen kommen wie in der letzten Saison. Damals war es nicht so tragisch, wenn sie einmal ein paar Chancen ausließen, aber gegen Mannschaften wie Landhaus oder Neulengbach kann man sich das nicht erlauben.

Muss man das Saisonziel nach dem erfolgreichen Herbst nach oben korrigieren?
Wenn man nur zwei Punkte hinter dem Führenden ist, muss man sich die Ziele hoch stecken und nach oben schielen (Anm.: Nach Abschluss der Herbst-Saison wird die Tabelle wieder zurückgesetzt, der Erste im Herbst bekommt aber fünf Bonuspunkte, der Zweite vier, usw.). Wir haben verdient gegen Landhaus gewonnen. Gegen Neulengbach darf man sich eben einfach keine Fehler erlauben, vielleicht waren wir vor diesem Spiel auch etwas zu optimistisch. Aber besser wie liefern so ein Spiel im Herbst als dann im Frühjahr. In der Meisterschaft und auch im Cup ist im Frühjahr alles möglich.

Wie überbrückt ihr die Winterpause?
Nach dem Cup-Spiel gegen Maxglan haben wir noch zweimal trainiert. Jetzt trainieren die Mädchen einmal in der Woche in der Halle, allerdings auf freiwilliger Basis. Wir haben im Herbst 74 Einheiten absolviert inklusive der Spiele, die Pause brauchen alle. Den Spielerinnen habe ich aber natürlich einen Trainingsplan bis zum Start im neuen Jahr mitgegeben. Für ihren Körper, ihre Fitness sind sie letztlich selbst verantwortlich. Am 7. Jänner geht es dann mit dem vollen Programm und der Vorbereitung für das Frühjahr weiter. Mitte Jänner bestreiten wir ein Futsal-Turnier in Deutschland, wo wir neben Mannschaften wie Bayern München, FC Zürich oder Vereinen aus Tschechien und der Slowakei eingeladen wurden.

Wird es im Kader zu Veränderungen kommen?
Nein, da wird sich nicht viel ändern, außer wir bekommen durch einen Zufall eine Spielerin dazu, wie Angelika Feldbacher in der letzten Saison. Grundsätzlich ist wichtig, dass die zuletzt verletzten oder angeschlagenen Spielerinnen wie Sandra Kapeller oder Cilly Metzler bis zum Frühjahr wieder fit werden, was sich aber ausgehen wird.

Wie fühlt ihr euch im Verein aufgehoben?
Wir profitieren in jeder Hinsicht. Die Damen haben einen wichtigen Stellenwert im Verein und werden bei vielen Veranstaltungen und Aktionen einbezogen, was gut für das Selbstwertgefühl ist. Auch die Zusammenarbeit mit dem Sportlichen Leiter  Horst Braun und Thomas Weber, dem Trainer der zweiten Mannschaft, funktioniert optimal.

Verbesserungspotential gibt es noch im Unterbau bei den jungen Talenten. Da müssen wir versuchen, auch zum Beispiel Talente der 93er und 94er-Jahrgänge in ganz Tirol zu entdecken und nach Innsbruck zu holen. LUV Graz macht das mit seinem Modell der Nachwuchsförderung perfekt vor. Natürlich braucht das aber Zeit, das geht nicht von heute auf morgen.

Besonders wünschen wir uns natürlich, dass uns im Frühjahr bei unseren Heimspielen so viele Fans wie möglich unterstützen. Eine gute Zuschauerkulisse und Anfeuerungen motivieren unsere Mädchen immer enorm.

Am 8. März geht es mit der Frühjahrs-Saison weiter, an der die besten fünf Mannschaften des Frühjahrs teilnehmen dürfen. Was hältst du von dem Modus und was ist für euch drin?

Die Meisterschaft ist sicher spannender als letztes Jahr, als Neulengbach im Herbst schon als Meister feststand. In den acht Frühjahrsspielen zählt dann wirklich jedes Match, die Spannung wird von Woche zu Woche voll aufrechterhalten bleiben. Sportlich ist alles möglich, wir haben uns mit Platz drei im Frühjahr drei Bonuspunkte erspielt und wollen genauso gut starten wie im Herbst.

Wir bedanken uns bei Zoran Tanaskovic für das Gespräch und wünschen den Damen des FC Wacker Innsbruck eine schöne Winterpause und ein erfolgreiches Frühjahr!

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