Wenn der Tabellendritte (Wacker Innsbruck) auf den 14. (GAK) trifft, verspricht es allzu oft eine klare Sache für das besser platzierte Team zu sein. Die Tabelle lügt zwar nicht, kann aber – wie in diesem Fall – äußerst trügerisch sein.
Gelingt der dritte Streich?
Wir schreiben den 14. September 2019. Von Covid-19 ist noch nicht die Rede. Da trifft der FC Wacker Innsbruck nach 12 Jahren wieder auf den Grazer Athletiksport-Klub. Zum 110. Mal findet diese Begegnung statt. Diesmal aber zum allerersten Mal in der 2. Liga. Die „Rotjacken“ kommen mit Siegen gegen Austria Lustenau, SV Ried und die OÖ Juniors im Gepäck und treten im Tivoli Stadion Tirol mit dementsprechend breiter Brust auf. Ein Doppelschlag zu Beginn der zweiten Halbzeit durch Markus Wallner und Lukas Hupfauf ebnet allerdings dem Tiroler Traditionsverein den Weg zum Sieg. Zehn Tage später gastieren die Schwarz-Grünen im Cup in Graz und auch dort besiegt man den GAK mit 2:1. Die Tore von Murat Satin und Elvin Ibrisimovic bringen die Schwarz-Grünen in die 3. Runde.
Inzwischen hat sich manches verändert. Nach den Niederlagen gegen den FC Wacker Innsbruck machten die Grazer eine Durststrecke von 12 sieglosen Ligaspielen durch. Im Winter kam der einstige Erfolgstrainer Gernot Plassnegger zurück und sollte die Mission Klassenerhalt in Angriff nehmen. Dieser Auftrag hat sich durch die Corona-Pandemie inzwischen erledigt. Der Restart verlief für den GAK in seinem „neuen“ Stadion erfolgreich. Die Grazer empfangen nun aus Kostengründen ihre Gäste zu den Geisterspielen im Solarstadion Gleisdorf, 30 Kilometer von der steirischen Landeshauptstadt entfernt. Dort sind die Rotjacken noch ungeschlagen. Gegen Austria Lustenau holte man ein 1:1 und Aufstiegsfavorit Ried musste sich zum zweitenmal in dieser Saison dem GAK geschlagen geben (4:2). Etwas überraschend kam die Niederlage in der letzten Runde bei den OÖ Juniors (0:1).
Gegen den LASK-Ableger hatte auch der FC Wacker Innsbruck das Nachsehen, doch inzwischen ist man mit den Siegen gegen Amstetten und BW Linz wieder auf dem richtigen Weg. Nun gilt es also gegen den wiedererstarkten GAK zu bestehen. Denn wer gegen Ried vier Tore macht, ist brandgefährlich. Deshalb lassen sich die Wackerianer auch von den bisherigen zwei Siegen in dieser Saison gegen die Grazer nicht blenden. Die Truppe von Trainer Thomas Grumser ist weiterhin fokussiert und will dem Gegner am liebsten die erste Niederlage in deren Ausweichstadion zufügen. Dabei muss man allerdings auf Alexander Joppich verzichten, der seine Sperre absitzt und so nicht gegen Ex-Wackerianer Martin Harrer verteidigen wird, der seit dem Restart die Fäden im Mittelfeld der Grazer zieht. Kann der FCW den dritten Sieg gegen die Rotjacken einfahren?
Die Stimmen:
Murat Satin: „Wir arbeiten weiterhin an unserer Effizienz. Wenn wir unser Spiel spielen, dann können wir jeden Gegner schlagen. Wir haben keinen Druck, wir spielen unser Spiel und erledigen unsere Aufgaben. Nach dem Spiel sehen wir dann wo wir stehen.
Mein Vertrag läuft aus, aber ich denke, es werden noch einmal Gespräche stattfinden. Ich kann mir vorstellen, hier zu bleiben, konzentriere mich derzeit aber auf meine Aufgaben am Platz. Klar will man auch ganz oben spielen, aber zu viel denken ist auch nicht gut und es gibt auch noch kein konkretes Angebot. Ich will meinen Job am Feld machen, den Rest überlasse ich anderen.“
Thomas Grumser: „Es war ein gutes Gefühl nach zwei Siegen in die Woche zu gehen. Unser Ziel ist ein weiterer Sieg. Beim GAK herrscht nach dem Trainerwechsel ein anderer Stil. Wir müssen die Intensität annehmen, das können wir in der Regel auch. Die letzten beiden Partien haben uns viel Kraft gegeben, die erste Halbzeit gegen Linz speziell, war extrem gut. Sechs Punkte aus den ersten drei Spielen sind gut, der Tabellenplatz ist auch ok. Wir wollen den Fokus auf jedes einzelne Spiel legen. Personell können wir aus dem vollen Schöpfen.“
Spieldaten:
HPYBET 2. Liga, 23. Runde
Grazer AK 1902 – FC Wacker Innsbruck
Freitag, 19.06.2020, 18.30 Uhr
Solarstadion Gleisdorf
Schiedsrichter: Christian-Petru Ciochirca