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Kampfmannschaft

Eigentor besiegelt Niederlage

Im Westen nichts Neues? Von wegen! Im Lager der Schwarz-Grünen tat sich in der Winterpause einiges. Ohne zu spielen rutschte der FC Wacker Innsbruck auf den letzten Tabellenplatz (Admira Wacker bekam drei der acht abgezogenen Punkte zurück), ein neuer Trainer wurde in der Person von Michael Streiter präsentiert, mit Djokic, Ji-Parana und Edomwonyi wurden drei Neuzugänge vermeldet. Auch bei den Kärntnern war es eine turbulente Winterpause, schließlich wurden mit Liendl, dem Herz und Hirn der Mannschaft, de Paula und Topcagic drei absolute Leistungsträger abgegeben. Im Rahmen der 22. Runde kam es in der Klagenfurter WM-Arena zum Kräftemessen zwischen dem WAC und dem FC Wacker Innsbruck. Die Devise bei den Innsbrucker hieß: Verlieren verboten, drei Punkte beinahe Pflicht …

 

Assist von Ji-Parana führte zur Führung für Schwarz-Grün

Die Begegnung fand wie schon erwähnt im Klagenfurter Wörthersee-Stadion statt, da die Heimstätte des WAC ja bekanntlich über keine Rasenheizung verfügt. Gespannt sein durfte man auf die erste Aufstellung des Heimkehrers auf die schwarz-grüne Trainerbank, Michael Streiter. Und der stellte die Mannschaft im Vergleich zum Herbst gleich ordentlich um: Neuzugang Djokic bildete zusammen mit Vucur die Innerverteidigung, auf der rechte Seite kam Hamzic in die Mannschaft. Hauser rückte wieder ins  Mittelfeld, diesmal aber auf die für ihn ungewohnte rechte Seite. Milosevic und Ji-Parana bildeten die Doppelsechs, auch der dritte neue Spieler, Edomwonyi, fand sich in der Aufstellung wieder und fungierte als Solospitze. Der bis zuletzt fragliche Hinterseer sollte ihn aus dem Mittelfeld kommend beim Tore-Schießen unterstützen.

 Die von Neo-Kapitän Hinterseer auf das Feld geführten Innsbrucker begannen energisch, schon nach 28 Sekunden schoss Alexander Hauser auf das gegnerische Tor, Dobnik hielt. Zum ersten Mal gefährlich wurden die Gastgeber bereits in der 3. Minute, Gotal verfehlte das Tor von Safar, der allerdings wohl zur Stelle gewesen wäre, nur knapp. Kurz darauf machte sich Neuzugang Ji-Parana erstmals bemerkbar, sein Freistoß aus 30 Metern fiel aber zu nieder aus und landete in der Mauer. Neuzugang Nummer zwei, Edomwonyi, bewies in der achten Minute ein gutes Auge und leitete den Ball hervorragend auf Hinterseer weiter, doch Schiedsrichter Hameter entschied auf Foulspiel des Kitzbühelers. In der 13. Minute zeigte der dritte Neuzugang bei schwarz-grün sein kämpferisches Vermögen, als er kompromisslos gegen einen Kärntner im eigenen Strafraum klärte. Praktisch im Gegenzug dann der erste Hochkaräter für Wacker Innsbruck, Wernitznig scheiterte mit einem Kracher aus spitzem Winkel an der Querlatte (14. Minute).  Das Spiel verlief in der ersten Viertelstunde ziemlich ausgeglichen, die Wolfsberger machten etwas mehr für das Spiel, Wacker Innsbruck wirkte in der Defensive kompakt.

 Das Spiel nahm auch in den folgenden Minuten nicht so richtig Fahrt auf, viel Einsatz und Kampf, aber wenig spielerische Akzente prägten das Spiel beider Mannschaften. Dadurch entstand eine Pattstellung. In der 23. Minute aber dann die große Chance für die Wolfsberger, in Führung zu gehen: Topcagic-Ersatz Silvio leitete einen schönen Angriff über die linke Seite ein, Baldauf brachte den Ball gut zur Mitte, Peter Zulj verzog seinen Schuss völlig frei stehend 12 Meter vor dem Tor. Wacker Innsbruck wirkte in dieser Phase plötzlich unsicher, die Abspielfehler häuften sich, durch unnötige Ballverluste brachte man sich selbst unter Druck. Die Kärntner konnten aber ihrerseits die sich bietenden Räume nicht nützen, und so blieb es weiter torlos. Großer Jubel bei den zahlreich mitgereisten Innsbrucker Fans dann in der 32. Minute: Vucur holte einen Freistoß heraus, den Ji-Parana zur Mitte brachte, der ins Zentrum geeilte Vucur war schneller als Dobnik am Ball und nickte zur 0:1-Führung für Innsbruck ein. Nach dem Treffer reklamierte WAC-Trainer Kühbauer zu heftig und wurde von Schiedsrichter Hameter auf die Tribüne verbannt. Grund dafür war, dass laut Kühbauer die Freigabe für den Freistoß erst nach der Ausführung desselben erfolgt sein soll. Aus schwarz-grüner Sicht egal, der Treffer zählte!

In der 35. Minute versuchte der WAC ebenfalls nach einem Freistoß zum schnellen Ausgleich zu kommen, die Innsbrucker Abwehr klärte aber zur Ecke. Die Gastgeber wirkten frustriert über den Rückstand, Gotal holte ohne Chance auf den Ball Wernitznig von den Beinen, sah dafür Gelb und war damit wohl gut bedient. Der Treffer tat Wacker Innsbruck sichtlich gut, nun begann man das Spiel zu kontrollieren, hielt den Ball lange und ließ den Gegner kommen. In der 45. Minute dann noch ein toller Schuss von Hinterseer aus 19 Metern nach guter Einzelleistung, der aber hauchdünn über die Querlatte ging. Somit ging es mit einer knappen Führung für die Schwarz-grünen in die Pause.

Pausen-Fazit: Wacker Innsbruck präsentierte sich in einer alles anderen als hochklassigen ersten Spielhälfte nicht schlecht, die Neuzugänge deuteten an, dass sich echte Verstärkungen sein könnten. Djokic hielt die im Herbst löchrige Abwehr (49 Gegentore) zusammen, Ji-Parana bereitete den Führungstreffer vor und Edomwonyi zeigte hohe Laufbereitschauft und Geschwindigkeit.

Doppelschlag des WAC, Ausgleich durch Kofler und Eigentor besiegelten Niederlage

Die beiden Mannschaften kamen unverändert aus der Kabine. Den ersten Schuss der zweiten Hälfte gab Wacker Innsbruck schon nach wenigen Sekunden ab. In Minute 50 spielte Polverino schön in die Tiefe zu Gotal, dessen schöner Pass in die Mitte setzte Putsche aus sieben Metern volley über das Gehäuse von Safar. Der WAC machte nun Druck, Wacker Innsbruck verlegte sich weiter auf das Konterspiel. In der 54. Minute dann eine Doppelchance zum zweiten Treffer für Wacker Innsbruck: Nach einem Eckball zeigte Dobnik Schwächen, Djokic, Edomwonyi und Ji-Parana konnten den Ball nicht im Tor unterbringen. In der 56. Minute dann der Ausgleich für  den WAC: Liendl-Ersatz Peter Zulj traf aus einem Freistoß aus 25 Metern zum Ausgleich für die Kärntner. Die Partie legte nun an Tempo zu, Christian Schilling setzte einen Weitschuss über das Tor. Nach einem schnellen Gegenstoß in der 58. Minute dann plötzlich die Führung für die Wolfsberger, Kerhe verwertete nach einem schnellen Spielzug über die linke Seite ein zuspiel von der Seite, Schilling kam zu kurz. Anstatt einer möglichen 2:0-Führung lag man jetzt aufeinmal zurück. Der WAC trat in dieser Phase sehr selbstbewusst auf, die zuvor nur selten gelungenen Pässe kamen nun an. Trainer Michael Streiter reagierte und brachte in der 67. Minute Marco Kofler für Alexander Hauser und Romand Wallner für Ji-Parana.

 Das Bemühen war Wacker Innsbruck in der Folge deutlich anzumerken, zu oft lief man sich allerdings an der Kärntner Hintermannschaft fest. Diese standen nun in der Defensive dicht gestaffelt und ließen Wacker Innsbruck bis zum eigenen Strafraum kommen. Dort war dann meist Endstation. Auch zündende Ideen  im Angriffspiel der Innsbrucker waren Mangelware. Doch wenn es mit Kreativität nicht funktioniert, dann manchmal mit etwas Gewalt: Edomwonyi tankte sich gut über die linke Seite durch, passte zur Mitte, der kurz zuvor eingewechselte Marco Kofler nahm sich vom Sechzehner ein Herz, schoss auf das Tor. Dabei traf er den Ball nicht richtig, der Ball passte aber via Innenstange ins Tor. – Ein wahrer Billiardtreffer! Der Ausgleich verschaffte nun Wacker Innsbruck die zweite Luft, nun verlief die Partie wieder völlig offen, beide Mannschaften versuchten den Lucky Punch zu landen. In der 82. Minute tauchte Silvio plötzlich allein vor Torhüter Safar auf, scheiterte aber am 39-Jährigen.

Kurz darauf kam mit Falk statt Kerhe ein zweiter Stürmer auf Seiten der Kärntner ins Spiel, Zulj setzte in der 85. Minute einen Schuss aus spitzem Winkel knapp neben das Tor. Und das Drehbuch dieses Spieles war noch immer nicht zu Ende geschrieben und bekam eine fast tragische Wendung. Nach einem Eckball von Zulj stieg Kofler zum Eckball hoch und traf ins eigene Tor, Safar hatte dabei keine Chance. In der 89. Minute schoss Hinterseer aus 18 Metern auf das Tor, Dobnik mit der Unsicherheit, Edomwonyi kam nicht an den Abpraller. Kuriose Szene dann noch in der Nachspielzeit: Ein weiter Pass brachte ein Laufduell zwischen Djokic und einem Kärntner, Safar eilte ohne Not aus seinem Tor, Djokic konnte seinen Gegenspieler im letzten Moment noch abdrängen. Da er seinen gegenspieler allerdings hielt, hätte er eigentlich mit Gelb-Rot vom Platz fliegen müssen. Hinterseer scheiterte in den letzten Sekunden noch an Dobnik, Wallner schoss kurz danach über das Tor.

Schluss-Fazit: Nachdem Wacker Innsbruck die Chance auf das 2:0 vorfand und ausließ stand es kurz danach plötzlich 2:1 für den WAC. Der Ausgleich durch Kofler bedeutete wieder Chancengleichheit, Koflers unglückliches Eigentor brachte die Entscheidung für den WAC,

Wolfsberger AC – FC Wacker Innsbruck 3:2 (0:1)

Stadion: Wörthersee-Stadion
Schiedsrichter: Mag. Markus Hameter (NÖ)
Zuschauer: 6.300
Tore: Peter Zulj (56. Minute), 58. Kerhe 86. Kofler (Eigentor); Vucur (32. Minute), Kofler (76. Minute)
Gelbe Karten: 38. Gotal, 47. Standfest; 52. Edomwonyi, 85. Djokic

Wolfsberger AC:
Dobnik – Baldauf, Sollbauer, Rnic, Standfest (75. Seebacher) – Putsche, Polverino – Gotal, P. Zulj, Kerhe (84. Falk) – Silvio

FC Wacker Innsbruck:
Safar – Schilling, Djokic, Vucur, Hamzic – Milosevic, Ji-Parana (67. Wallner) – Wernitznig (78. Schütz), Hinterseer (K), Hauser (67. Kofler) – Edomwonyi

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