„Auf ins Halbfinale“
Es tut sich was rund um den Innsbrucker Frauenfussball: Transparente in der Innsbrucker Wiesengasse, die den Aufsteig ins Halbfinale fordern, sowie 250 begeisterte Zuschauer, die ob der Schneewände rund um den Platz immer wieder von Schiedsrichterin Prammer zum Freimachen der Outlinien aufgefordert werden, zeugen von zunehmendem Interesse am schwarz-grünen Frauenfußball. Da sich die elf Kickerinnen im ungewohnt orangen Dress des FC Wacker Innsbruck zu einer Galavorstellung aufschwangen, lachte nach Schlusspfiff nicht nur die Sonne über Innsbruck.
Mit Offensivdruck und Pressing zum Erfolg
Wackertrainer Stephan Glöckner forderte bei seinem Debüt auf der Bank bedingungloses Offensivspiel und Druck auf die Abwehr der Gäste und behielt recht: Wacker Insbruck schnürte USC Landhaus hinten ein und gewann viele Bälle im Spielaufbau. Folgerichtig gelang auch früh die Führung: Sandra Hausberger traf nach Vorlage von Nicole Billa flach ins lange Eck zum 1:0 (5.). Nur fünf Minuten später verwertete Kapitänin Melanie Fischer einen tollen Lochpass mit einem Lupfer über die Torfrau zum 2:0. Weitere Offensivaktionen blieben in der Anfangsphase ungenutzt, wurden mehrfach wegen fragwürdiger Abseitsentscheidungen zurückgepfiffen oder endeten am Aluminium wie ein toller Freistoß von Stefanie Enzinger in Minute 31 beziehungsweise Nicole Billas Schuss in Minute 37 nach Fischer-Vorlage. Die Offensivachse rund um Sandra Hausberger, Melanie Fischer und Arbresha Jahaj erspielte Chance um Chance, war jedoch auf einen Elfmeterpfiff angewiesen, um den nächsten Treffer zu erzielen: Cäcilia Metzler verwandelte nach Foul an Marlies Hanschitz sicher zum 3:0 (38.). Die hoffnungslos unterlegenen Gäste kamen in Hälfte eins zu einem einzigen Torschuss und waren so mit dem 3:0 zur Pause noch gut bedient.
Leerlauf und Effizienz in Hälfte zwei
Spielte der FC Wacker Innsbruck in Hälfte eins noch wie im Power-Play nur in der Hälfte der Gegnerinnen, kam mit Wiederanpfiff etwas Leerlauf auf. Wacker ließ die letzte Konsequenz vermissen, gab aber das Heft nie aus der Hand. Aus keiner Chance fielen dann aber doch plötzlich Tore: Arbresha Jahaj erkämpfte sich einen Rückpass auf die Gäste-Torfrau und schob ungehindert zum 4:0 ein (66.). Wenig später fälschte Landhaus-Verteidigerin Stockinger einen Stanglpass von Anna Mederle ins eigene Netz zum 5:0 ab (74.). Doch auch die Gäste zeigten sich effizient. Trödthandl zog aus 25 Metern ab, die sichtlich unterbeschäftigte Wacker-Torfrau Jasmin Pal ließ den Ball zum 5:1 passieren (78.). Den Schlusspunkt setzte Wacker Innsbruck jedoch wiederum selbst mit einer der wenigen schönen Aktionen der zweiten 45 Minuten: Anna Innerhuber verwertete einen Stanglpass aus kurzer Distanz zum 6:1 – der Ball war zuvor über zahlreiche Stationen übers ganze Spielfeld gewandert (82.).
Den Schwung mitnehmen
Sechs Tore und begeisterndes Offensivspiel des FC Wacker Innsbruck – so machen Besuche in der Innsbrucker Wiesengasse wahrlich Spaß. Hoffentlich nehmen die schwarz-grünen Mädels den Schwung aus dieser Partie in die Meisterschaft mit; als erster Gegner wartet dort nächsten Sonntag nämlich abermals USC Landhaus. Nachdem das Spiel diesmal aber auswärts in Wien stattfindet, warnt Trainer Stephan Glöckner aber schon im Vorhinein: „Das wird ein ganz anderes, ungleich schwierigeres Spiel.“ An anderer Front warten im Halbfinale des ÖFB Ladies Cups nur mehr drei mögliche Gegner auf den FC Wacker Innsbruck: SV Neulengbach, LUV Graz und FC Südburgenland.
Spieldaten:
FC Wacker Innsbruck – USC Landhaus 6:1 (3:0)
Sportplatz Wiesengasse A, 250 Zuschauer
Schiedsrichterin: Prammer
FC Wacker Innsbruck: Pal; Enzinger (71. Innerhuber), Metzler, Gatermayer, Dengg; Hanschitz, Schiechtl, Hausberger, Jahaj (78. Nagele); Fischer, Billa (71. A. Mederle)
USC Landhaus: Lehnhart; Obermann, Charwat (30. Ehold), Watzinger; Bauer (38. Stockinger), Fiedler, Trödthandl, Dopler, Brkic (52. Brunner); Prvulovic, Kuyucaklioglu
Torfolge: 1:0 Hausberger (5.), 2:0 Fischer (10.), 3:0 Metzler (38.), 4:0 Jahaj (66.), 5:0 A. Mederle (74.), 5:1 Trödthandl (78.), 6:1 Innerhuber (82.)
Verwarnung: Lehnhart
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